Spielplan und Übersicht der aktuellen Musical-Produktionen in Deutschland und Österreich

Am Theater St. Gallen wird diesen Monat eine besondere Schweizer Persönlichkeit mit einem Musical geehrt – Albert Einstein. In der Uraufführung von „Einstein – A Matter of Time“ wird die Geschichte des Physikers näher beleuchtet. Das Stück stammt aus der Feder von Frank Wildhorn und Gil Mehmert, in der Hauptrolle als Albert Einstein ist David Jakobs zu sehen. Von der Pariser Oper aus nach Coney Island geht es mit der Phantom-Fortsetzung „Love Never Dies“ am Theater Lüneburg. Das Stück spielt 10 Jahre nach dem Original auf dem düsteren Rummelplatz in New York. Als Phantom steht Thomas Borchert auf der Bühne, Christine wird von Navina Heyne gespielt. Als Raoul ist Oliver Arno zu sehen. Es ist nicht das einzige Lloyd Webber Werk, was diesen Monat auf die Spielpläne kommt: In Remscheid wird „Jesus Christ Superstar“ in einer großen konzertanten Fassung mit Rob Fowler in der Titelrolle gezeigt. Und an der MuKo in Leipzig inszeniert Cusch Jung „Evita“.
Zum 25-jährigen Jubiläum des Festspielhauses Neuschwanstein kehrt das Musical „Ludwig – Sehnsucht nach dem Paradies“ in einer halbszenischen Fassung mit Orchester zurück.
Dramatisch und tragisch wird es auch am Theater Hof, wo die „Titanic“ sinkt, sowie in der Nikolaikirche in Freiberg, wo Vampirfürst „Dracula“ sein Unwesen treibt. Als Kontrastprogramm dient dagegen „Fack ju Göhte“, das vom Hessische Staatstheater in der Wartburg in Wiesbaden aufgeführt wird. Auch einige spannende Raritäten winken im März – sei es „Hamlet“ mit Musik von den Tiger Lillies in Cottbus, „Gefährliche Liebschaften“ in Nordhausen oder die UK-Tour von „The Choir of Man“ im Deutschen Theater München.„Der Mann von La Mancha“ feiert unabhängig voneinander und doch gleichzeitig Premiere: In Gelsenkirchen und Hildesheim. Auch „Singin‘ in the Rain“ gibt’s im März gleich doppelt: in Pforzheim und Heidelberg.

Die Musical-Premieren im März:

Diesen Monat feiert „Come from Away“ seine deutschsprachige Erstaufführung am Theater Regensburg. Das preisgekrönte Musical erzählt die wahre Geschichte der kanadischen Kleinstadt Gander. Unmittelbar nach den Terroranschlägen am 11. September 2021 in den USA werden hierhin viele Flugzeuge umgeleitet. Da es kaum Hotelzimmer gibt, nehmen die Einwohner die Gäste bei sich auf. „Come From Away“ thematisiert die Erlebnisse der Einheimischen und Flugreisenden während dieser Zeit. Auf dem Besetzungszettel stehen unter anderem Wietske van Tongeren, Carin Filipčić und Andreas Bieber. Eine weitere Deutschlandpremiere kann man diesen Monat in Hildesheim bewundern – dort wird „Artus – der junge König“ gezeigt. Das britische Musical über Artus und die Tafelrunde hat zwar schon über 30 Jahre auf dem Buckel, war hierzulande aber noch nie zu sehen. Und am Salzburger Landestheater steht eine Uraufführung auf dem Plan: Andreas Gergen inszeniert mit „Skiverliebt“ ein Musical zur Ski-WM 2025.

Ernster geht es an der Kammeroper Wien zu: „Briefe von Ruth“ basiert auf den Aufzeichnungen der jungen Wienerin Ruth Maier während des Dritten Reichs. Das preisgekrönte Musical wurde beim Musicalfrühling Gmunden 2023 uraufgeführt und ist nun in Wien in einer Neuinszenierung zu sehen. Auch ansonsten wartet der Premierenplan im Februar mit einem breitgefächerten Musicalspektrum auf: Das Eduard-von-Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz zeigt „Tschitti Tschitti Bäng Bäng“. „Rent“ steht am Stadttheater Bozen auf dem Spielplan. In Linz geht „Sweeney Todd“ auf Rachefeldzug. Schillernd bunt wird es dagegen mit „La Cage aux Folles“ am Staatstheater am Gärtnerplatz in München. ‚All That Jazz‘ gibt es diesen Monat gleich zweimal: Sowohl am Landestheater Neustrelitz als auch am Landestheater Niederbayern wird „Chicago“ inszeniert. In Bremerhaven gibt es das turbulente Katz-und-Maus Spiel „Catch Me If You Can“ über den gewitzten Betrüger Frank und den Polizisten, der ihn jagt – Tobias Bieri übernimmt hier die Hauptrolle.

Die Musical-Premieren im Februar:

Das neue Musicaljahr startet gewohnt ruhig mit vergleichsweise wenigen Premieren an den hiesigen Theatern. Am Theater Hof wird es schrill und bunt mit „Hedwig and the Angry Inch“; in der Rolle von Hedwig steht AMY auf der Bühne. Im österreichischen Baden ist der Rodgers-und-Hammerstein-Klassiker „South Pacific“ zu sehen. In München wird das Dolly-Parton-Büromusical „9 to 5“ gespielt und auch in Seevetal stehen „Sekretärinnen“ auf der Bühne. Ab in die zwielichtige Unterwelt von London geht es dagegen mit der „Dreigroschenoper“ am Staatstheater Nürnberg. Auch in Wunstorf und Solingen wird gemordet: Hier wird Maricels One-Woman-Show „Mörder unter sich“ gezeigt. Die Geschichten zweier grundverschiedener Künstlerinnen in der Zeit vor, während und nach dem Nationalsozialismus kann das Publikum bei „Zarah 47 – Das totale Lied“ in Marburg bzw. bei „Heute Abend: Lola Blau“ in Bruchsal erleben. Und mit „Rio – König von Deutschland“ in Celle wird Ausnahmekünstler Rio Reiser ein Denkmal gesetzt. Am Londoner West End feiert derweil die von Fans heißerwartete „Titanic“-Persiflage „Titanique“ ihre Europa-Premiere. Wir wünschen allen Lesern einen guten Start in ein gesundes, erfolgreiches und musicalreiches Jahr 2025!

Die Musical-Premieren im Januar 2025

„Billy Elliot“ erlebt diesen Monat seine deutschsprachige Erstaufführung in der Schweiz. Das erfolgreiche Stück über den kleinen Jungen und seinen Traum vom Ballett hatte zwar schon Tourneestops im deutschsprachigen Raum, diese waren bisher jedoch immer in der Originalsprache Englisch. In Zürich ist es nun erstmals auf Deutsch zu sehen. In der Schweiz lohnt sich auch ein Blick nach Basel: „The Phantom of the Opera“ macht in der englischen Tournee-Version dort halt. Diese wird aktuell ansonsten im mittleren Osten gezeigt. In Deutschland wird im Prinzregententheater in München als Abschlussproduktion der Bayerischen Theaterakademie August Everding „Mozart!“ in einer Inszenierung von Andreas Gergen gezeigt. An der Oper Halle feiert „Gypsy“ Premiere mit Brigitte Oelke in der Hauptrolle – ein biographisches Musical über eine Burlesque Darstellerin. An der Musikalischen Komödie in Leipzig inszeniert Thomas Hermanns die Uraufführung des Jukebox-Musicals „Hello Again?“ mit Schlagerhits von Howard Carpendale. In Dresden ist der Hammerstein-Klassiker „Show Boat“ an der Staatsoperette zu sehen und in Hildesheim treibt „Sweeney Todd“ am Theater für Niedersachsen sein Unwesen. „Die Eiskönigin“ baut ab diesem Monat Ihren Eispalast in Stuttgart statt in Hamburg – das Stück rotiert ins Palladium. Ebenfalls im Palladium gibt es Weihnachtsstimmung mit „A Musical Christmas Night 2024“ von und mit Alexander Klaws. Für noch mehr Weihnachtsstimmung sorgt in Oberhausen „Vom Geist der Weihnacht“ im nun wieder bespielten Metronom Theater. Das Stück feierte 2001 am selben Theater seine Uraufführung. Auch der Blick zu unseren tschechischen Nachbarn lohnt sich diesen Monat: In Prag feiert die Musical-Fassung von „Beetlejuice“ Europa-Premiere.

Die Musical-Premieren im November:

Im Operettenhaus in Hamburg feiert diesen Monat bei der Stage “& Julia” deutschsprachige Erstaufführung. Das erfolgreiche Jukebox-Musical erzählt von einem alternativen Ende zu “Romeo & Julia”, bei dem es für Julia ein Leben nach Romeo gibt. Die Pop-Songs bleiben dabei im englischen Original, nur die Dialoge werden übersetzt. Noch mehr Shakespeare gibt es mit “Twelfth Night” in Wiesbaden, einer Musical-Adaption von “Was ihr wollt”, die Iris Limbarth für das Junge Staatsmusical inszeniert. Am Theater Dortmund mordet der Barbier “Sweeney Todd”. In den Hauptrollen sind dort Jonas Hein und Bettina Mönch zu sehen. Deutlich fröhlicher geht es in Bonn bei “Hairspray” zu oder beim Tourneestart von “Sister Act” in München. Wer es dagegen lieber ernsthafter mag, der wird bei “Doktor Schiwago” in Döbeln (mit Alexander Donesch in der Titelrolle) oder “Ein wenig Farbe” in Leipzig (mit AMY als trans Frau Helena) fündig. Der Grusical-Klassiker “The Addams Family” hat im Oktober Hochkonjunktur: In Frankfurt am Main, im österreichischen Steyr und auch in London kommt das Stück im Halloween-Monat auf die Bühnen, und in Köln startet eine Tournee-Fassung, bei der Chris Murray Regie führt. Der “Mitternachtsball” ist an Halloween schon eine feste Institution von Sound of Music Concerts und findet auch 2024 wieder in Duisburg statt. Mit dabei sind unter anderem Jan Ammann, Carin Filipcic, Sascha Krebs, Marle Martens und viele mehr.

Die Musical-Premieren im Oktober: