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CD

Technische Daten:

Original Cast CD mit Peter Straker, Christina Collier, Steven Pacey
Höhepunkte der amerikanischen Premiere
 Musik: Verdi, Donizetti, Gounod, Mozart, Offenbach, Weber, Bizet, Boito, MacNeill, Hill
Texte:  Alasdair MacNeill, Ken Hill
59 min, 12 sec
Sharp Records 1993

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Ken Hills The Phantom Of The Opera auf CD

Ken Hills Phantom auf CD

Was liegt bei einer Musical-Version über ein Phantom der Oper näher, als berühmte Opernarien in die Handlung zu integrieren. Ken Hill verfolgt diese Idee konsequent weiter und läßt Christine nicht nur in der Oper “Faust” ihr erfolgreiches Debüt geben, sondern bediente sich für seine Phantom-Version ausschließlich bei klassischen Komponisten der Oper, arrangierte die Musik von Verdi, Offenbach, Gounod und Co. modern mit netten Synthezisereffekten und textete die Arien passend zur Handlung mit englischen Texten um.

Was jeden echten Klassikliebhaber auf die Barrikaden treiben wird, bildet für den unvoreingenommenen Hörer den adäquaten Rahmen für die Handlung, die sich hier erstmals sehr nah an der Romanvorlage von Leroux inklusive Perser und unterirdischer Folterkammern orientiert. Mit “While Floating High Above” aus dem Perlenfischer von Bizet ist den Produzenten sogar ein ganz eingängiger Hit gelungen, der als Bonus-Track als wundervolles Liebesduett arrangiert wurde. Trotz klassischem Hintergrund beweist der Komponist eine Menge Humor. So lockern Stücke wie “What An Awful Way To Perish” oder “She Says She´s Got The Nodules” mit textlichem Witz die düstere Handlung immer wieder auf und ein Seitenhieb auf das berühmteste Phantom, bei der die schallernde Carlotta nicht von dem großen Kronleuchter auf der Bühne, sondern von einem kleineren in ihrer Garderobe erschlagen wird, bleibt nicht aus.

Leider wurden diese grandiosen Ideen nicht mit der nötigen Sorgfalt in die Praxis umgesetzt. Zwar sind die Musicaldarsteller nicht wirklich schlecht, es fehlt ihnen doch die klassische Opernstimme, die in einigen Passagen bei den Songvorlagen unumgänglich ist. Dazu wurde das Orchester zu stark durch den Syntheziser ersetzt, was den Hörgenuß empfindlich schmälert.
(Eine wirklich gelungene Synthziser-Version von “While Floating High Above”, interpretiert von Renee Knapp und Hartwig Rudolz, ist auf dem Musical-Sampler “Being Alive! - The Art Of German Musicalstars”, der exklusiv beim Musicalversand Sound Of Music bestellt werden kann, veröffentlicht!)

Fazit: Authentischste Musicalumsetzung des Phantom-Stoffes mit klassischer Musikvorlage leider nur befriedigend produziert.

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© by Stephan Drewianka

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