Showtime! © Stephan Drewianka
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Weltpremiere „Showtime!“ 2023 in Kamen

Die dunklen Schatten des Showbusiness

Robin Lindemann, Musicaldarsteller („Radio Ruhrpott“), Musiker und Journalist, erfüllte sich den Traum eines eigenen Musicals für seine Heimatstadt Kamen im Ruhrgebiet. Als Autor, Komponist und Produzent stemmte er mit seiner Partnerin Ann-Sophie Schubert als Stage-Managerin innerhalb von 3 Jahren das ambitionierte Musicalprojekt „Showtime!“ für das rund 860 Zuschauer fassende Theater Konzertaula Kamen, in der bereits Legenden wie Udo Jürgens oder Duke Ellington auftraten. Vom 27. Oktober 2023 standen an drei Wochenenden sechs Vorstellungen der Premierenshows auf dem Spielplan. Unter der Regie von Florian Hinxlage spielen 11 professionelle Musicaldarsteller mit einem 11-köpfigen Live-Orchester 19 abwechslungsreiche Songs der Stilrichtungen Jazz, Rock und romantische Balladen arrangiert von Christian David Rheber.

Handlung von Showtime

Der erfolgreiche Showstar Jack (Julian Groeger) plant mit Manager Olaf (Markus Streubel) seine neue Revue. Doch das glamouröse Bühnenleben hat auch seine dunklen Seiten. Klatschreporter Eckbert Feuerstack (Alexander Janacek) setzt mit seinem tollpatschigen Praktikanten Fred (Daniel Metz) alles daran, Jacks düstere Geheimnisse aufzudecken, als auch noch die mysteriöse Stalkerin Claire (Lia Martin) auftaucht, die Jack mit kompromittierenden Fotos seiner Tablettensucht erpresst und nicht nur als seine neue Freundin in den Medien präsentiert werden will, sondern auch die Hauptrolle in Jacks neuer Show haben möchte. Beworben auf diese Rolle hat sich ausgerechnet Jacks verflossene Jugendliebe Anna (Nora Isabel Schöpe), die zudem auch eine talentierte Sängerin ist und perfekt in Jacks neues Stück passen würde. Doch bevor Jack erkennt, wer tatsächlich alle Fäden hinter den Kulissen zieht, ist es für den von Angststörungen in Gestalt seines Schattens (Daniel Sprint) bis hin zu Selbstmordgedanken geplagten Schauspieler beinahe zu spät…

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Überzeugende Bühnenshow

Lindemann Entertainment liefert mit dem Erstlingswerk „Showtime!“ tatsächlich eine professionelle Bühnenshow ab, die musikalisch überzeugen kann durch das recht große Live-Orchester, das während eines Songs sogar per Video auf der Projektionsleinwand würdig präsentiert wird. „10 Finger“ charakterisiert humorvoll inklusive kleiner Stepp-Einlage (Choreografie: Lia Martin) die Methoden der Boulevardpresse. Das fünfteilige „Schatten“-Epos entwickelt sich musikalisch wie optisch kontinuierlich weiter bis zum eindringlichen „Ich gehör nur mir“-Finale (ohne dabei etwas von einer österreichischen Kaiserin zu zitieren).  Die eingängigen Balladen „Sternenstaub“ und „An den Mond“ mit Spieluhr laden zum Träumen ein, während „Mein verrücktes Liebeslied“ Claires gestörtes Verhältnis zu Jack widerspiegelt. Tatsächlich werden einige Songs als Reprisen immer wieder aufgenommen, aber das wird auch anderen erfolgreichen Komponisten wie Andrew Lloyd Webber nachgesagt. Als Kritikpunkt können die leider zu langen Umbauphasen genannt werden. Da das Theater weder Schnürboden noch Drehbühne besitzt, müssen die Bühnen-Requisiten von den Darstellern hereingetragen werden und auch wenn diese Umbauten mit Musik unterlegt sind, stören sie leider den dramatischen Fluss der Geschichte.

Obwohl „Showtime!“ bereits eine „runde Sache“ ist, die durch ihre Professionalität durchaus überrascht, kann das Musical sicherlich noch optimiert werden, das Publikum wird sogar ausdrücklich um Feedback nach der Vorstellung gebeten. Auch wenn die Premierenshows Anfang November abgespielt waren, sind neue Termine ab Ende Februar 2024 bereits zum Ticketverkauf freigeschaltet. Vielleicht etabliert sich Kamen ja tatsächlich auch für andere Musicalproduktionen als neue Spielstätte im Ruhrgebiet.

© Text & Fotos: Stephan Drewianka; dieser Bericht erschien ebenfalls in der Musical Fachzeitschrift Blickpunkt Musical 06-23 - Ausgabe 126

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