Premiere von „Ein Hit! – das Rockabilly-Musical“ im Lito-Palast Oberhausen
Ein Hit! Das Rockabilly-Musical: Heiße Songs mit Petticoat
Markus Psotta entwickelte bereits allein bzw. im Team die pfiffigen Musical-Showreihen „Reflection 1-3“, „Netzgeflüster 1 & 2“, „Backstage“ und „Ladylike“, die bekannte Musicalstücke und Rock & Popsongs in einem neuen Rahmen präsentierten. Der Regisseur und Autor stand bei seinen Projekten als talentierter Sänger und Darsteller auch immer selbst auf der Bühne. Bei seinem neuesten Coup überließ er zusammen mit seinem Sängerteam die Mikrophone erstmals fast vollständig der Rockabilly-Band „Creeping Haze“, denn um den steinigen Aufstieg dieser Band geht es im Stück „Ein Hit – das Rockabilly Musical“, das vom 21. März (öffentliche Generalprobe) bis 23. März dreimal den Lito-Palast praktisch bis auf den letzten Platz füllte.
Handlung und Geschichte von Ein Hit! Das Rockabilly-Musical
Die junge Garagen-Band „Creeping Haze“ mit Drummer Julian Habich, Bassist Christian Oslislo und Gitarrist Christian Scherbarth ist in Kansas noch ein richtiger Geheim-Tipp. Manager Joe (Tim Erlmann), „Mädchen für alles“ Brian (Markus Psotta) und Fan der ersten Stunde Jill (Patricia Schäfer) glauben an die Jungs, doch der öffentliche Durchbruch lässt noch auf sich warten. Als der Talentsucher Peter Donnington (Michael Oslislo) mit seiner attraktiven Assistentin Kitty Newton (Kira Maxein) vorbeischauen will, bekommt die Band durch ein Missgeschick nicht einmal die Chance für ein Vorspielen. Doch Donnigton steht das Wasser bis zum Hals, da die Plattenfirma, für die er arbeitet, in Finanznöten steckt und unbedingt einen echten Hit produzieren muss. Firmenchefin Elisabeth Humphrey (Monika Oslislo) vertraut ihrer Freundin Caroline (Sylvia Schmenk), die in der Band ihres Sohnes echtes Potenzial sieht. Doch Donnington ist auf einem Rachefeldzug gegen seine Chefin und die ungeliebte Band. Er sorgt für Streit unter den Freunden, übernimmt selbst das Management der Band und will dafür sorgen, dass der erste große Auftritt von „Creeping Haze“ zum absoluten Desaster wird. Aber Joe, Jill und Brian lassen ihre Freunde nicht im Stich…
Darsteller und Songs des Rockabilly-Musicals
Die spannende Rahmenhandlung um Intrigen im harten Schallplattengeschäft wurde überzeugend vom Ensemble interpretiert. Wer die Darsteller Maxein, Schäfer, Erlmann und Psotta als Musicaldarsteller schätzt, war fast enttäuscht, dass sie „nur“ reine Sprechrollen verkörperten. Aber es ging nun einmal um die echte Rockabilly-Band „Creeping Haze“ und die überzeugte sowohl mit Eigenkompositionen wie „Reason“, „Girl on Fire“, „Crush the Toad“ und „Friday Night“ als auch mit den Klassikern „Ring of Fire“, „Cat Clothes“, „Rock this Town“ und vielen anderen. 13 Statisten in Petticoat, Lederjacke und mit typischer Grease-Tolle spielten im Lito-Palast die Fans der Band. Doch eigentlich brauchte das Premierenpublikum die Anfeuerung dieser Mitspieler gar nicht, denn die „Rockabilly Rebels“ brachten den Saal tatsächlich zum Kochen – „Rockabilly Ruels“. Das Team „Event Stage Veranstaltungstechnik und Showproduktion“ mit Thomas Esser (Ton) und Christoph Bayer (Licht) sorgten dafür, dass das Rockabilly-Musical zum auditiven und optischen Highlight wurde. Reiner Kämmerer (Kulisse) und Esther Filarsky (Maske) schufen ein authentisches 50er Jahre Flair.
Compilation-Show mit schwungvollem Rhythmus
Auch wenn „Ein Hit! Das Rockabilly-Musical“ kein „echtes“ Musical ist, bei dem die Songs die Handlung vorwärtstreiben oder die handelnden Personen charakterisieren, sondern eher eine Compilation-Show der realen Band „Creeping Haze“ darstellt, unterhielt das Gesamtkonzept vorzüglich. Selbst wer mit dem Begriff Rockabilly wenig anfangen konnte, wurde vom schwungvollen Rhythmus der Live-Musik der „Hot Rod Gang“ im Retro-Look mitgerissen, während echte Fans des Genres regelrecht ausflippten. Und so wurde der Titel der Show zum Programm, ein echter Hit!
© Text und Fotos: Stephan Drewianka, Musical-World.de; dieser Bericht erschien ebenfalls in der Fachzeitschrift Blickpunkt Musical (Ausgabe 70, Nr. 03/14, Mail-Juli 2014)