Ali Baba Musical auf DVD
Französische Musical-Komödie Ali Baba aus 1001 Nacht
1001 Nacht sind mit einer modern-witzigen Komödienparodie von Ali Baba und die 40 Räuber als Musical-Adaption in Frankreich mehr als angesagt. Auch wenn das märchenhafte Singspiel des Autorengespanns Fabrice Aboulker, Thibaut Chatel, Frederic Doll und Alain Lanty auf CD noch nicht restlos überzeugen konnte, so werden mit der vorliegenden DVD-Version des Musicals Ali Baba alle Zweifel an dem neuen französischen Musicalhit nach Notre Dame De Paris und Romeo & Juliette restlos hinweggefegt.
TV-Casting der Hauptdarsteller für das Musical Ali Baba
Sebastian Lorca als Ali Baba und Sonia Lacen als Prinzessin Yasmina sind optisch und akustisch ein wahrer Leckerbissen und werden sich mittlerweile sicherlich lebensgroß in einigen französischen Teenie-Schafzimmern in bester Gute Zeiten, Schlechte Zeiten-Gesellschaft wiederfinden. Mit entsprechendem Aufwand in Talkshows und mit zwei hinreißenden Videoclips, die schnell an die Spitze der französischen Charts kletterten, bauten die cleveren Produzenten die Shooting-Stars (18 und 23 Jahre) von morgen auf. Dies soll aber keinesfalls die Leistung der zwei sympathischen Hauptdarsteller des Musicals Ali Baba schmälern, denn in “Tu me manques depuis longtemps” und mit Steeve Paz als Cassim in “A quoi bon” zeigen die beiden eindrucksvoll, dass sie zum guten Aussehen auch noch ein erstaunliches Stimmvolumen besitzen, welches beide Songs zum gern gespielten Ohrwurm werden lassen (die Video-Clips gibt es als Bonus auf der DVD).
Handlung des Musicals Ali Baba
Nun aber genug geschwärmt, kommen wir zum Inhalt und der Handlung des Musicals: In der kleinen Stadt Nova, die seit dem Tod des Königs keinen Herrscher mehr besitzt, verkauft ein Sklavenhändler die aufmüpfige Sklavin Yasmania, die sich nicht mehr an ihre Kindheit erinnern kann, an die eitle Madame Cassim, die mit ihrem Mann gerne über die Stadt herrschen würde. Doch die Machenschaften von Madame Cassim, die alles daran setzt, von den Bürgern von Nova als neue Regentin eingesetzt zu werden, sind besonders dem Bruder von Cassim, Ali Baba, ein Dorn im Auge. Als der sich von seiner überkandidelten Schwägerin absetzen will, beobachtet er die Rückkehr von 40 Räubern, die einen Schatz in einem geheimen Versteck bewachen. Ali Baba findet zwischen den Goldbarren auch ein Amulett, welches dem seiner heimlichen Geliebten Yasmina zum verwechseln ähnlich sieht. Bei seiner Rückkehr muss er Madame Cassim Rede und Antwort stehen als er versucht, seine Yasmina mit dem gestohlenen Gold freizukaufen. Da dem verliebten Trottel weltlicher Reichtum eh nichts bedeutet, führt er seinen Bruder zu dem ganzen Schotter.
Schade, dass beide die Rechnung ohne die herrschsüchtige Madame Cassim gemacht haben, die mit ihrem verbündeten Lampengeist als kompetenten PR-Manager nicht nur das gesamte Gold einstreicht, sondern auch noch die nutzlos gewordenen Brüder den beraubten Räubern in die Hände spielt. Mit dem nötigen Kleingeld erkauft sich Madame Cassim schnell die Zuneigung der gesamten Stadt Nova und organisiert ihre Krönungsfeier als opulentes Disco-Event. Aber auch der vom Broadway träumende Flaschengeist wird von der Möchtegern-Queen fallen gelassen, so dass er beschießt, endlich die wahre Identität des Sklavenmädchens Yasmina zu enthüllen: mit ihrem Talisman ist sie die verschollene Tochter des vormaligen Königs von Nova und damit die rechtmäßige Erbin des Throns!
Unterhaltsames Spektakel mit Love and Crime Story
Wer bei Ali Baba an ein angestaubtes Märchen denkt, wird mit dieser Musicalkomödie eines Besseren belehrt: die nette Love and Crime-Story besticht weniger durch ein großartiges Bühnenbild (hier gibt es permanent die Skyline von Nova, die zu einem Berg genauso wie zu einer Showtreppe umfunktioniert werden kann) als durch die einfallsreichen Kostüme, die in ihrer facettenreichen Mischung von J.-P. Gaultier stammen könnten (herrlich die Zorro-ähnlichen Räuber in Ihren Dollar-Hosen auf Motorrädern). Vermengt mit witzigen Regieeinfällen (statt “Sesam öffne dich” fragt eine Computerstimme eines Anrufbeantworters nach dem Passwort und der Lampengeist Le Genie lässt selbst den durchgeknallten Fernsehmoderator aus Luc Bessons “Das fünfte Element” blass erscheinen) und einer überraschenden Choreographie mit dem nötigen rhythmischen Sound gestaltet sich “Ali Baba” auch musikalisch als kurzweiliges und unterhaltsames Spektakel der Extraklasse.
Umfangreiche DVD Ausstattung mit sehenswertem Making-Of
Erfreulich auch die Ausstattung der DVD des Musicals Ali Baba, die neben dem perfekt in Szene gesetzten 16:9 Bild einen satten 5.1 Digital-Ton bietet. Neben der Show und den bereits erwähnten Video-Clips gibt es ein sehenswertes Making Of sowie eine spannende Multi-Angles-Funktion, bei der man 3 Szenen des Musicals in 3 Entstehungsphasen (von der Probe bis zur fertigen Show) bewundern kann. Einziger Wermutstropfen ist die fehlende deutsche Untertitelfunktion: Wer nicht der französischen Sprache mächtig ist, muss die Show mit englischen Untertiteln verfolgen, beim Making Of fehlen die Untertitel leider komplett.
Fazit: Sehenswertes französisches Musical-Spektakel mit sympathischen Darstellern in modisch ausgeflipptem Design.
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© by Stephan Drewianka, Musical-World.de
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