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Kindermusical „Peter Pan“ am Staatstheater Kassel

Ich wollte nie erwachsen sein

Bevor in der nächsten Spielzeit die Musicals „La Cage Aux Folles“ (18. Oktober 2024) und Andrew Lloyd Webbers „School of Rock“ (25. April 2025) am Staatstheater Kassel zu sehen sein werden, ist das Genre Musical in der aktuellen Spielzeit nur mit einer Produktion am Schauspielhaus vertreten. Das Musical „Peter Pan“ von George Stiles (Musik), Anthony Drewe (Texte) und Willis Hall (Buch) in der deutschen Fassung von Roman Hinze sorgt seit der Premiere am 13. April 2023 für ausverkaufte Vorstellungen für alle ab 10 Jahren. Mit einer Spielzeit von 2 Stunden und 40 Minuten inklusive Pause dürften einige der jüngeren Zuschauer vielleicht doch ungeduldig werden, obwohl die Geschichte vom fliegenden Jungen, der nicht erwachsen werden wollte, in der Regie von Nora Bussenius alles andere als langweilig ist und auch ältere Zuschauer bestens unterhält.

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Ensemble, Kostüme und Bühne

Das Ensemble ist eine homogene Mischung aus Studierenden der Hochschule Osnabrück, Mitgliedern des Kinder- und Jugendchores CANTAMUS und des Schauspiels und der Statisterie des Staatstheaters. Der geringere Altersdurchschnitt der Darsteller tut der Professionalität keinen Abbruch.  Eine Horde grün-bestrickter, öko-recycelter verlorener Jungs kämpft zusammen mit Geisha-Ureinwohnern in roten Gewändern um Tiger Lily und mystisch-weißen, perlbehangenen Nixen und Amazonen gegen schwarz-weiße Anzug-Piraten mit Aktenkoffern und Silberschmuck (Kostüme Lara Belen Jackel). Die Bühne von Sebastian Ellrich besteht eigentlich nur aus dem steril-weißen Kinderzimmer der Familie Darling, dessen Wände aber magisch auseinander gleiten können und modular immer wieder neue phantasievolle Spielräume der Welt von Nimmerland bieten, inklusive Käpt´n Hooks Schiff, das sich mit Bug und Heck um die runde Bodenplatte des Zimmers dreht. Im raffinierten Licht von Oskar Bosman braucht man als Zuschauer nur wenig Fantasie, um in den drei Farben der Gruppen immer genau zu wissen, wo man sich gerade in Nimmerland befindet.

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Darsteller und Musik des Musicals Peter Pan

Tim Stolberg ist ein energiegeladener Peter Pan, der seinen Schatten (Salyma Chatty) loswird und die pflichtbewusste Wendy (Pauline Weschta) als „Mutter“ für seine verlorenen Jungs rekrutieren will. Mit etwas Feenstaub fliegen die beiden zusammen mit Wendys Brüdern John (Lasse Ankermann) und Michael (Noah Witte) nach Nimmerland und lassen ihre Eltern Mrs. Darling (Amani El Sadek) und Mr. Darling (Aljoscha Langel) angsterfüllt zurück. Während die verlorenen Jungs sofort von Wendy begeistert sind, sinnt Käpt´n Hook, der verblüffende Ähnlichkeit zu Mr. Darling hat, mit seinem Handlanger Smee (Daniel Nothnagel) auf Rache, hat Hook doch durch Peter eine Hand an ein Krokodil verloren, das ihn seitdem wie eine tickende Zeitbombe verfolgt…
Unter der musikalischen Leitung von Peter Schedding und dem Staatsorchester Kassel macht neben dem optischen Feuerwerk auch die akustische Seite des Musicals richtig Spaß. Aus der Feder des Komponisten Georges Stiles stammen immerhin Werke wie „Honk!“, „Soho Sisters“, „The Wind in the Willows“ und zusätzliche Musik zu Disneys „Mary Poppins“. Dass die Musical-Studenten der Hochschule Osnabrück stimmlich klar verständlich ihre stilistisch vielseitigen Songs interpretieren, ist nicht verwunderlich, doch auch Schauspieler Aljoscha Langel überrascht mit einer kraftvollen Piratenstimme.
Wer keine Karten mehr für die ausverkauften Vorstellungen von „Peter Pan“ bis zur Sommerpause bekommen konnte, kann sein Glück noch einmal versuchen bei der Wiederaufnahme am 03. September 2024.

© Stephan Drewianka

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