Uraufführung Rheinjuwel - Das Musical in Neuss
Musical Rheinjuwel in Neuss: Die spinnen, die Germanen!
Bereits im Jahr 2004 hatten Richard Westerhaus und sein Cousin David Stumpf durch ihre Mitwirkung in der Band des Kapellener Regenbogenchors die Idee für ein eigenes Musical. In nur sechs Monaten schrieben die beiden eine pfiffige Geschichte und 18 Songs für ihr Stück „Mission Possible“. Doch die Aufführung scheiterte schon allein daran, dass die männlichen Rollen personell nicht durch die vornehmlich weiblichen Chormitglieder besetzt werden konnten. 2009 beschlossen die Komponisten, ihre Musik zumindest auf CD zu bannen.
Dies weckte zwei Jahre später erneut das Interesse an einer Aufführung und so wurden neue Songs komponiert und die Geschichte mit dem Titel „Rheinjuwel“ umgearbeitet. Dank der Hilfe vieler ehrenamtlicher Helfer vor und hinter den Kulissen konnte das Amateur-Musical am 14.09.2013 in der Janusz-Korczak-Gesamtschule in Neuss seine Uraufführung feiern und stand danach insgesamt vier Mal mit der Jugendeinrichtung "Kontakt" als zweiter Spielstätte auf dem Programm.
Handlung und Geschichte des Musicals Rheinjuwel
Die Römer haben Germanien besetzt, doch in einem kleinen Dorf will man seine Eigenständigkeit bewahren. Zwischen dem Schmied Isbert (Alexander Loosen), dem Gemüsehändler Markward (René Sell) und dem Lautenspieler Modorock (Fabian Koglin) gibt es ständig Streit, der die Römer wiederholt auf den Plan ruft. Der Bürgermeister Rodewald (Kay Pochert) hat zusammen mit Braumeister Dankward (Jörg Kulossa) die Idee, die Streithähne auf die lange Reise nach Köln zu schicken, um ein wertvolles Schmuckstück zum Geburtstag seiner Frau Josephine (Nici Glasmacher) zu besorgen. Die drei werden von dem Trinkhorn-Produzenten Eberhard (Benjamin Schuster), dem Wirt Leonard (Jan Maurer) und der „Schmuckexpertin“ Rosalla (Laura Nover) begleitet.
In Köln erfahren sie von Goldschmied Auratus (David Stumpf), dass sie zunächst die Zutaten für das zu schmiedende Rheinjuwel besorgen müssen, einen Rubin von Edelsteinhändlerin Kuntabunta (Pia Mertens) und das Erz aus Wuppertal. Unterwegs begegnen den sechs Freunden, die langsam ihre Streitigkeiten vergessen, viele Hindernisse in Gestalt wilder Piraten oder verführerischer Erynien, die ihnen das Schmuckstück abluchsen wollen…
Live-Musik und die Personen hinter den Kulissen
Viele Amateur-Musicals verlassen sich auf Playback Musik; beim Rheinjuwel sorgt eine Band (Gitarre: Frank Dechene, Keyboards: Richard Westerhaus, Bass: Thomas Jungmann, Drums: Rafael Gonsalez und David Stumpf) für ein echtes Live-Erlebnis. Die Musik ist rockig und orientiert sich nicht an antiken Klängen, denn selbst der Barde Modorock spielt eine E-Laute. Die eingängigen, stark rhythmischen Melodien paaren sich mit teilweise recht simplen Texten, die zwar nicht Pulitzer-Preis verdächtig sind, aber umso leichter im Gedächtnis bleiben mit dem Effekt, dass beim großen Party-Finale, bei dem die Ohrwürmer der Show noch einmal in einem Medley präsentiert werden, das Publikum bereits mitsingen kann. Gerne greift man in Foyer zur erhältlichen CD mit allen wichtigen Songs, die erfreulich professionell produziert wurde.
Gesanglich und schauspielerisch legen sich die Protagonisten in den passenden Kostümen von Laura und Ursula Nover ins Zeug und gestalten einen amüsanten Abend, der gerade weil vielleicht nicht alles perfekt ist, bestens unterhält. Ähnlichkeiten in den comic-haft gemalten Kulissen von Elke Mehling und Ingo Püttmann oder der recht charakteristischen Personenkonstellation zu einem berühmten, von den Römern besetzten, gallischen Dorf sind schon aus lizenzrechtlichen Gründen reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
Es wäre schade, wenn das Schmuckstück „Rheinjuwel“ nach nur vier Vorstellungen wieder für Jahre abgelegt und in einer Schublade verschwinden würde. Aufpoliert könnte das Musical sicherlich noch an weiteren Spielstätten glänzen. Hoffen wir, dass alle Beteiligten Zeit, Mut und Enthusiasmus für weitere Aufführungen aufbringen, die Motivation aus dem Publikum war in Neuss zu spüren.
Termine und Aufführungen für das Musical Rheinjuwel
Sa, 14.09.2013 Janusz-Korczak-Gesamtschule 19:00 Uhr Neuss
So, 15.09.2013 Janusz-Korczak-Gesamtschule 17:00 Uhr Neuss
Sa, 21.09.2013 Jugendeinrichtung "Kontakt" 19:00 Uhr Neuss-Erfttal
So, 22.09.2013 Jugendeinrichtung "Kontakt" 14:00 Uhr Neuss-Erfttal
Über die Autoren / Komponisten
Richard „Ritschi“ Westerhaus, 1975er Jahrgang ist gebürtiger Neusser und Musiker. Er spielt seit frühester Kindheit Klavier und singt erst in diversen Chören, dann auch in diversen Bands. Als Keyboarder und Sänger der Coverband VOICES weiß er auf welche Musik die Leute stehen. Seit fast 10 Jahren ist er außerdem der musikalische Leiter des Kapellener Regenbogenchores, mit dessen Ensemble er das Musical Rheinjuwel jetzt auf der Bühne umsetzen will.
David „Dave“ Stumpff ist ebenfalls 1975er Jahrgang und Schlagzeuger. Er hat nicht nur Rhythmus im Blut sondern liebt und lebt die rheinische Art. Als gebürtiger Brühler hat er immer die räumliche Nähe zu Köln gesucht und verehrt die „Kölsche Art“. Er ist für den Großteil der Texte verantwortlich und hat durch seine Beats für den unverwechselbaren Rockcharakter des Musicals Rheinjuwel gesorgt.
Cast / weitere Hintergrundinformationen
- Cast des Musicals Rheinjuwel besteht aus rein ehrenamtlich tätigen Sängerinnen und Sängern, die einfach Spaß an der Musik haben
- Teil des Casts kommt aus dem Jugend- und Gospelchor „Kapellener Regenbogenchor“ aus Grevenbroich-Kapellen (dort ist Richard Westerhaus musikalischer Leiter)
- Teilweise führende Mitwirke der Musical-Gruppe „Stage Focus“ (aus Kamp-Lintfort), die regelmäßig Musicals auf die Bühnen am Niederrhein bringen
- Organisation des Musicals Rheinjuwel haben (neben Richard Westerhaus) Alexander Loosen und Laura Nover übernommen, beides Mitwirkende des Kapellender Regenbogenchores
- Da wir die Aufführungen des Musicals Rheinjuwel selbst finanzieren, freuen wir uns immer über Sponsoren, die uns finanziell unterstützen möchten und über zahlreiche Besucher der Aufführungen.
Oder auf facebook unter www.facebook.com/rheinjuwel
© Kritik & Fotos: Stephan Drewianka; Hintergrundinfos: Rheinjuwel - Das Musical