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Technische Daten:

Original Cast CD Musical Witches of Eastwick mit Lucie Arnaz, Maria Friedman, Joanna Riding, Ian McShane, Rosemary Ashe, Peter Jöback; Highlights der Weltpremiere in London; Musik: Dana P Rowe; Texte: John Dempsey; 71 min, 00 sec; First Night Records 2000

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Musical Witches of Eastwick auf CD

Handlung und Geschichte des Musicals Hexen von Eastwick

Im kleinen amerikanischen Provinznest Eastwick leben die drei frisch geschiedenen Frauen Alexandra, eine erfolglose Künstlerin, die Musiklehrerin Jane und die Journalistin Felicia. Aus Langeweile beschwören die Hobby-Hexen in stürmischer Nacht ihren Traummann, der etwas Pep in ihr Leben bringen soll und gleich am nächsten Tag zieht ein wahrhaft teuflisch gut aussehender Mann aus New York in ein heruntergekommenes Haus in ihrer Nachbarschaft ein. Nacheinander verführt der diabolische Darryl Van Horne die drei grünen Witwen, doch selbst nachdem sie von ihren Affären erfahren, erliegen sie dem Charme des Verführers und schmeißen all ihre Kleinstadt-Moralvorstellungen über den Haufen.

Nur Schade, daß die Bürgermeisterin Felicia mit ihrem Mann Clyde sowohl dem frevelhaften Treiben in der Van Horten-Villa als auch der zarten Romanze zwischen ihrer Tochter Jennifer und dem Sohn Alexandras Michael ein Ende setzen wollen. Trotz eines Fluches, der Kirschkerne, Tennisbälle und Kerzen aus Felicitas Schandmaul blubbern lassen, lassen sich die beiden nicht von ihren Vorhaben abbringen, so daß nur ein mysteriöser Tod mit Bratpfanne und Müllschlucker helfen kann. Das geht unseren Hexen aber nun doch zu weit und sie distanzieren sich von Macho Derryl, der nicht lange fackelt und sich Jennnifer unter den Nagel reißt. Erst kurz vor deren Heirat raffen sich die phantastischen Drei zusammen und verbannen den Teufel dahin, wo er hingehört. Jetzt können Jennifer, Michael und die drei mit neuem Selbstvertrauen gestärkten Frauen glücklich bis an ihr Ende leben. Oder...?

Diese Komödie nach dem Roman von John Updike dürfte vor allen Dingen durch die Verfilmung mit Jack Nicolson, Michelle Pfeiffer, Susan Sarandon und Cher bekannt geworden sein. Warum den Hollywooderfolg der Hexen von Eastwick nicht auch auf die Musicalbühne transferieren? Und so eröffnete am 18.07.2000 im altehrwürdigen Dury Lane Theatre Royal, in der beinahe 10 Jahre der Hubschrauber von “Miss Saigon” landete, eine wahrhaft zauberhafte Show mit so manchem spektakulären Effekt. Doch können durchs Publikum fliegende Hexen und phantastische Kulissen auch musikalisch auf CD beeindrucken?

Ehrlich gesagt habe ich die Highlights-CD nach dem ersten Hören zunächst wieder im Schrank verstaut. Zu old-fashioned und ohne einen Ohrwurm empfand ich die Musik von Dana P Rowe als das dieses neue Musical zu meinen Favoriten gehören würde. Doch nach mehrmaligem Hören mußte ich meinen ersten Eindruck gehörig revidieren, denn der Score vermag eben doch zu verzaubern. Die drei weiblichen Hauptdarsteller haben sehr charakteristische Stimmfärbungen, an die man sich erst gewöhnen muß - wer die wunderbare Maria Friedman in der Joseph-Verfilmung gesehen hat, wird verstehen, was ich meine. Auch wenn die Stimmen nicht die “schönsten” sind, harmonisieren sie perfekt miteinander, was besonders in der Männerbeschwörungsszene “Make Him Mine” und der Traum-vom -Fliegen-Ballade “I Wish I May” (das phantastische 8 Minuten-Finale des ersten Aktes!) deutlich wird. Zu den drei Damen um den Hexenkessel gesellt sich der mit einer sonoren Flüsterstimme gesegnete Ian McShane, der mit erotischer Finesse mit dem Walzer “Eye Of The Beholder”, dem Geigen-Chello-Duett “Waiting For The Music To Begin” oder mit dem Wortduell “Words, Words, Words” - eine stimmliche Meisterleistung von Maria Friedman, die an die Aufzählungsorgie von Professor Abronsius aus dem Tanz der Vampire erinnert - jede der Damen verführt.

Besonders stark auch die Ensemble-Nummern, die mit “Eastwick Knows” genauso vortrefflich eine Kleinstadt charakterisieren wie die Eröffnungsnummern von Die Schöne und das Biest (Belle) oder Der Glöckner von Notre Dame (“Draußen”) oder wo mit “Dirty Laundry” vortrefflich die schmutzige Wäsche der Gerüchteküche gewaschen wird.
 Bei den ganzen Slapstickeinlagen, die auch bei der vorliegenden Einspielung in Form von eingestreuten Dialogpassagen vertreten sind, kommt der ernstere Teil der Show auch musikalisch nicht zum Zug. Und so enttäuschen die ernsteren Balladen inklusive der Rahmenhandlung der sich tragisch liebenden Teenager etwas, da sie im vergnüglichen Singsang der restlichen Show in Blitz und Donnergrollen und beeindruckendem Hahnengekrähe einfach untergehen (Schade, denn hier kommt die wunderbare Stimme des schwedischen Stars Peter Jöback, der mit dem Abba-Musical Christina Fran Duvemala so perfekt auf sich aufmerksam machte, leider viel zu kurz).

Fazit: Eine aufwendige Produktion, der man unbedingt eine zweite Hör-Chance geben sollte, denn die Hexen von Eastwick beherbergen mit stimmgewaltiger Starbesetzung so manch altmodisch klingendes Musical-Juwel, das das Zeug zum Showstopper hat!

© by Stephan Drewianka, Musical-World.de

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Video-Impressionen der Original Produktion aus London von 2000:

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