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“Baby Talk” mit Mamma Birge Funke

Musical-Darstellerin Birge Funke aus Hagen im Interview

Angefangen Theater zu spielen habe ich im Alter von 11 Jahren am Stadttheater Hagen, meiner Heimatstadt. Nach kleineren Statistenrollen habe ich Gesangsunterricht genommen und dann beim Bundeswettbewerb für Gesang teilgenommen und überraschend den 2. Platz gemacht. An der Berliner Hochschule der Künste habe ich die Aufnahmeprüfung für das Studium bestanden und während des Studiums auch Uli kennen gelernt. Nach dem Dipolm kamen Engagements in Hagen als Pipi Langstrumpf, Dortmund mit „Nonnsense“ und „My Fair Lady“, „Die Schöne und das Biest“ in Stuttgart, an der Neuköllner Oper in Berlin die „Rocky Horror Show“, bei „Mozart!“ in Wien die Nannerl, Hamburg und jetzt wieder in Hagen mit „Baby Talk“. 

 “Baby Talk” handelt von einem Paar Anfang dreißig, gut situiert und erfolgreich. Sie machen sich Gedanken, ob sie ein Kind haben wollen oder nicht. Anhand dieses Themas entfachen diverse Diskussionen über Fremdgehen, Torschlusspanik, Angst vor dem Alleinsein usw. Das Stück ist sehr komödiantisch, witzig und nicht zuletzt durch die Sprache auch sehr zeitgemäß. Es gibt zum Schluss eine Wendung fast ins dramatische, sehr lebensnah. Das macht das Stück so interessant. 

 In den kleineren Vorführungen kann ich mehr Eigenes einbringen, kreativ arbeiten und unheimlich dazugewinnen und punkten. Dies ist auch der eigentliche Grund, weswegen ich meinen Beruf ergriffen habe. Sicher, manchmal bekommt man auch bei der Uraufführung einer Großproduktion dieses Gefühl, aktiv an einer Rolle mitarbeiten zu können. Ich habe das bei „Mozart!“ in Wien gemacht, da habe ich die Nannerl, die Schwester von Mozart gespielt. Dort war es mir möglich, mit Regisseur Harry Kupfer etwas eigenes zu entwickeln. In den großen Produktionen ist das aber eigentlich sehr selten.

 Ich mache „Baby Talk“ jetzt bis Ende des Jahres. Ich habe vor 14 Monaten ein Kind bekommen und deshalb im Moment nicht ganz so flexibel in meinem Job. Das ist aber nicht so schlimm, weil ich leidenschaftlich gerne Mutter bin. Meine Rolle als Mutter habe ich, Gott sei Dank, übrigens nicht so wie in unserem Stück erlebt. Ich kann mich eigentlich nicht wirklich wiederfinden in „Baby Talk“, weil diese Frau das Kind noch gar nicht hat, das kommt ja erst nach dem Stück. Es wird immer nur über das „Kinder kriegen“ geredet. Solche Sätze wie: „es wird mir auf die Prozessakten kotzen, Schreianfälle kriegen, während ich mit meinen Klienten telefoniere und während der Urteilsverkündung Keuchhusten bekommen.“ kann ich natürlich schon nachempfinden. Ich habe es auch schon erlebt, dass ich telefonierte und mein Kind zog den Stöpsel aus der Dose. Ich bin sehr gerne bei meiner Familie in Berlin, wo ich ab und zu drehe und dann steht diese Tournee „Bezauberndes Fräulein“ an.

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© Interview & Fotos by Stephan Drewianka, Musical-World.de

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