Nicole Mühle CD Gold von den Sternen
Gold von den Sternen auf CD, Nicole Mühle mit Songs aus Musical, Oper und Operette
Kennen Sie die rassige Blondine auf den Fotos links? Hat die Dame nicht eine verblüffende Ähnlichkeit mit der jungen Veronica Ferres? Unglaublich, dass sich Nicole Mühle nicht dem Schauspiel, sondern der Oper, Operette und dem Musical verschrieben hat. Leider hat man sie bisher noch nicht in einer deutschen Grossproduktion, sondern auf Konzerten und Gala-Veranstaltungen erleben dürfen, doch nun präsentiert Nicole Mühle ihr selbst produziertes Solo-Album, das man online auf ihrer Homepage unter www.nicolemuehle.de oder bei Sound Of Music bestellen kann. Lohnt sich der Kauf der CD für den Musicalfan? Auch wenn die Songauswahl zunächst etwas hausbacken erscheinen mag, erwarten den Hörer doch einige Überraschungen bei den 13 ausgewählten Songs, die mit immerhin 13 Musikern, zwei Duettpartnern und einer Backgroundsängerin in Lübeck eingespielt wurden.
Nicole Mühle besitzt eine (erst-)klassische Ausbildung und ihr kristallklarer Sopran färbt altbekannte Musical-Standards mit einer neuen klassischen Note. Doch keine Angst, Frau Mühle ist weit davon entfernt , die leichten Stücke in klassische Tiefen zu ziehen wie es schon Grössen wie Kiri de Kawana oder Jose Carreras mit zweifelhaftem Ergebnis geschafft haben. Alles bleibt locker und leicht präsentiert, wie es sich für die leichte Muse gehört, aber eben doch mit einem Anklang von klassischer Koloratur, die an den richtigen Stellen den Songs durchaus schmeichelt. Gleichzeitig nimmt sich Nicole Mühle starke Frauen wie Barbra Streisand, Celine Dion und Angelika Milster zum Vorbild ohne sie direkt zu kopieren.
Die CD beginnt mit dem deutschen Titel “Gold von den Sternen” aus Mozart!, in dem Frau Mühle gleich zu Beginn mit Arrangeur Maximilian Kraft zeigt, welches Potential in dem Hit aus dem Elisabeth-Nachfolger steckt, insbesondere mit der angenehmen Schlussvariation. “Don´t Cry For Me Argentina” aus Andrew Lloyd Webbers Musical Evita wurde nie erotischer, ja fast gehaucht und mit sehr viel Stimmharmonie eingesungen. Was wunderschön anzuhören ist, würde auf der Bühne zwar nicht funktionieren, da in dieser Interpretation gänzlich die Stärke der Regentin Eva Peron fehlt, jedoch ist dies eine willkommene Abwechslung zu bisherigen Einspielungen. Herrlich das Medley aus “I´m Still Here”, “Everybody Say´s Don´t” und “Don´t Rain On My Parade”, das selbst Frau Streisand Freude bereiten würde und auch das folgende “Somewhere” aus dem Musical West Side Story lehnt sich an eine Konzertversion der Diva an. Das unvermeidliche “Memory” aus Webbers Katzenjammer lässt durch die ungewohnt klassische Interpretation Neues entdecken. Das Thema der CD “Music Was My First Love” nach der Pop-Ballade von John Miles kann selbst ohne die Begleitung eines pompösen Orchesters überzeugen, auch wenn hier Nicole Mühle mit ihrer hohen Stimme etwas gewöhnungsbedürftig klingt. Beim Les Miserables Tränendrüsensong “Nur Für Mich” schifft Nicole Mühle aber wieder perfekt in zielsicheren Gewässern mit viel Sinn für eine ergreifende Interpretation. “Beauty And The Beast” wird hier in der Duettversion von Celine Dion und Pablo Bryson präsentiert, die für diese Version den Oscar abräumten. Fast jazzig geht es im Gilbert Becaud-Schlager “What Now My Love” zu, bevor es mit zwei Songs aus Webbers Phantom Of The Opera wieder authentisch klassisch werden darf: “All I Ask Of You” darf mit einem Flötensolo, “Denk An Mich” in einer überraschend fetzigen Schlagzeug-Version überzeugen. Einmal klassisch eingesungen präsentiert Nicole Mühle dann noch die Opernarie “O Mio Babbino Caro” aus Puccinis “Gianni Schicci” und den Operetten-Klassiker “Strahlender Mond” aus “Der Vetter aus Dingsda”.
Fazit: Wenn Sie noch nicht von den klassisch angehauchten Musicalinterpretationen überzeugt sein sollten, hören Sie sich einfach drei gratis Kostproben auf www.nicolemuehle.de an.
© by Stephan Drewianka, Musical-World.de
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