Musical The Scarlet Pimpernel in Halle
Musical The Scarlet Pimpernel geht mit Christoph Goetten als Sir Blakeney in die zweite Runde
Frank Wildhorn ist „in“. Der US-amerikanische Komponist erfährt inzwischen auch in Deutschland die ihm bis vor gar nicht langer Zeit immer noch vorenthaltene, aber längst überfällige Anerkennung. Derzeit tanzt der Ehemann von Linda Eder im übertragenen Sinne auf gleich zwei Hochzeiten. Während Jekyll & Hyde nach Bremen und Wien Mitte März im Kölner Musical-Dome gelandet ist und sich in der letzten Augustwoche aus der Sommerpause zurückmeldet, ist das Nachfolge-Werk im Osten unserer Republik auf Erfolgskurs: Mit der deutschen Erstaufführung des Musicals The Scarlet Pimpernel in einer pfiffig-spritzigen Übersetzung von Wolfgang Adenberg hat die Oper in Halle an der Saale einen veritablen Musical-Hit gelandet.
Und weil nach der Premiere des Musicals The Scarlet Pimpernel am 14. Februar alle Vorstellungen der ersten Staffel in dem 670 Personen fassenden Haus ausverkauft waren, gab es ab 30. Oktober einen Nachschlag mit den nächsten Aufführungen am 1. und am 9. November. Bis einschließlich 13. März stehen im Rahmen der zweiten Spielzeit zehn weitere Shows auf dem Programm, wobei eine nochmalige Verlängerung über diesen Tag hinaus durchaus denkbar ist. Im Juni hatte das auf dem 1905 erschienen Roman der Baroness Orczy basierende Mantel- und Degen-Abenteuer in Klingenberg am Main unter der Regie von Udo Schirmer seine Weltpremiere als Open-Air-Inszenierung erlebt, und zwar vor der traumhaft schönen Kulisse der Ruine Clingenburg. Andere Spielstätten unter freiem Himmel dürften in den nächsten Jahren nachziehen.
Sir Blakeney II. tritt ein schweres Erbe an
In die neue Pimpernel-Saison geht man in Sachsen-Anhalt mit fast unveränderter Ensemble-Besetzung – mit einer entscheidenden Ausnahme allerdings: Der Hauptdarsteller ist ein anderer. Als Sir Percy Blakeney hat Darius Merstein-McLeod hier ziemlich große Fußspuren hinterlassen. Da dürfte es der Nachfolger nicht ganz einfach haben. Christoph Goetten heißt der Mann, der ihn in dieser Rolle beerbt. Der junge Künstler dürfte es aber inzwischen gewohnt sein, an den Leistungen populärer Top-Stars gemessen zu werden und etwas in deren Schatten zu stehen. In Köln, wo auch MacLeod als Sommerbesetzung von Jekyll & Hyde reüssierte, hatte er die undankbare Aufgabe, nach Publikumsliebling Yngve Gasoy-Romdal die Nr. 2 zu sein. Er wuchs daran und wird sich sicherlich auch in Halle durchbeißen.
Die beiden anderen Schlüsselrollen wurden ebenfalls mit prominenten Namen aus dem Musical-Business besetzt: Als Chauvelin, Sir Blakeneys Gegenspieler, bleibt Christopher Murray an Bord, während Ann Christin Elverum des Pimpernels (enttäuschte) Ehefrau Marguerite St. Just, verkörpert. Enttäuscht auch deshalb, weil sie glauben muss, ihre bessere Hälfte sei ein schwuler Snob. Doch das ist alles nur Tarnung und dient Blakeney dazu, seine wahren Absichten zu verschleiern: Er rettet im revolutionären Frankreich des 18. Jahrhunderts durch riskante Nacht-und-Nebel-Aktionen Aristokraten vor der Guillotine.
54 Musiker sorgen für einen vollen, satten Orchestersound
Pünktlich zur Wiederaufnahme soll auch die CD zum Stück, die das Ensemble und das große Orchester unter der Leitung von Koen Schoots im Juni eingespielt haben, vorliegen. Der Erfolg der Hallenser Inszenierung von Robert Herzl (Choreografie: Rosita Steinhauser; Kostüme: Götz Lanzelot Fischer; Bühnenbild: Bernd Leistner) hat viele Väter. Und dazu zählt vor allem der gebürtige Niederländer Schoots, der bereits bei J&H am Rhein (wie auch zuvor an der Weser) als musikalischer Gesamtleiter verantwortlich zeichnete. Er bleibt den Ostdeutschen neben seinen Verpflichtungen an der Oper in Düsseldorf als willkommener Gast erhalten. Musste er sich in Köln mit einer gegenüber Bremen von 22 auf 16 Köpfe verkleinerten Combo begnügen, kann er in Ostdeutschland personell aus dem Vollen schöpfen. 54 Musiker stehen ihm zur Verfügung - und so klingt das auch.
Schoots führt seine klangvolle Streitmacht mit viel Verve, Einfühlungsvermögen und Temperament durch die Partitur. Seine Affinität zu Wildhorn spricht aus jedem Ton. Er gilt als Idealbesetzung, diese abwechslungsreiche und vielschichtige Pop-Operette mit ihren ohrwurmverdächtigen, teils aber auch komplexen Melodieführungen adäquat umzusetzen. Einiges der opulent orchestrierten Kompositionen klingen allerdings schon verdächtig nach dem Vorgänger-Werk. Aber das ist nicht unbedingt von Nachteil.
© by Jürgen Heimann
Musical The Scarlet Pimpernel verabschiedet sich
...bis zum November 2004 von seinen Fans an der Oper Halle
Dieletzte Vorstellung des Musicals The Scarlet Pimpernel, die am 25. März gespielt wurde, begeisterte die Zuschauer im ausverkauften Hause.
Den technischen Defekt der Hebebühne überspielte Chris Murray als Bürger Chauvelin bei „Falke auf der Jagd“ darstellerisch wie gesanglich souverän. Christoph Goetten, der zum zehnten Male Sir Percy in Halle spielte, zeigte Leidenschaft und überaus humorvolle Einlagen. Zoltán Tombor (Marguerites Bruder Armand ) überzeugte im Duett mit Ann Christin Elverum (Marguerite). Begeistert wurden auch die sechs Freunde Percys gefeiert, die allesamt zum Ensemble des Opernhauses gehören: Timothy Alois Cruickshank, Karsten Döring, Andreas Guhlmann, Michael Mehnert, Jordi Molina und Gerd Vogel. Standing Ovations begleiteten die Cast in den Feierabend, die sichtlich Spaß an dieser Show hatte.
Aber das Opernhaus leerte sich noch nicht! Zum zweiten Male hatten die Verantwortlichen zur THE SCARLET PIMPERNEL KARAOKE-PARTY in das Opern Café geladen und zahlreiche Zuschauer kamen. Unter den Augen aller Hauptdarsteller, die unzählige Autogramme verteilten und auch für private Fotos zur Verfügung standen, traten Nachwuchskünstler wie Laien auf die kleine Bühne und schmetterten ihre Lieblingssongs aus dem Musical von Frank Wildhorn. Ob zum Playback der CD oder zur live eingespielten Piano-Begleitung: Junge Männer wie Damen griffen zu den ausgelegten Songtexten.
Laute Jubelrufe ertönten, als offiziell bekannt gegeben wurde, dass THE SCARLET PIMPERNEL ab November 2004 wieder auf dem Spielplan der Oper Halle steht. Chris Murray verriet: „Ich habe den Vertrag bereits unterzeichnet und freue mich sehr, die Rolle des Bürger Chauvelin wieder in Halle zu spielen.“
Termine des Musicals The Scarlet Pimpernel:
Freitag, 19. November
Samstag, 27. November
Freitag, 17. Dezember
Freitag, 31. Dezember (Silvester) 15.00 Uhr
Freitag, 31. Dezember (Silvester) 19.00 Uhr mit anschließender Silvester-Party
Freitag, 24. Februar 2005
Dienstag, 6. März 2005
Terminänderungen hat sich das Theater vorbehalten!
Noch ist es offen, wann die nächste THE SCARLET PIMPERNEL KARAOKE-PARTY stattfinden wird. Die Verantwortlichen des Opernhauses Halle waren von der Resonanz auf die vergangenen zwei Karaoke-Shows so begeistert, dass am 25. März mit Sicherheit nicht die Letzte dieser Art gefeiert wurde.
Wiederaufnahme des Musicals The Scarlet Pimpernel in der Spielzeit 2004/2005
Die Wiederaufnahme des Musicals The Scarlet Pimpernel an der Oper Halle wurde von den zahlreichen Fans des Wildhorn Musicals sehnlichst erwartet. Bereits in der dritten Spielzeit ist THE SCARLET PIMPERNEL in Halle an der Saale nicht nur gut besucht, jede Vorstellung ist nahezu ausverkauft. Und nicht nur die Hallenser strömen an den Universitätsring: Die Leser des Musicalmagazins DA CAPO wählten die Inszenierung von Robert Herzl unter der Musikalischen Leitung von Koen Schoots als „Bestes Short Term Musical“ auf Platz 1. Christopher Murray, derzeit parallel noch als „Jean Valjean“ und „Javert“ in Les Miserables in Berlin zu sehen, jagd als „Bürger Chauvelin“ den ominösen Scarlet Pimpernel seit der Premiere. Zusammen mit Christoph Goetten als „Sir Percy Blakeney“, Ann Christin Elverum als seine „Frau Marguerite“ und Zoltán Tombor als ihr Bruder „Armand“ begeistert das Ensemble der Oper Halle in den Shows ihr Publikum. Noch fünf Termine werden bis zum Sommer gespielt; nach unbestätigten Meldungen wird Darius Merstein-MacLeod, der auch in der Uraufführung spielte, in der Rolle des „Sir Percy Blakeney“ erneut im Februar und März auf der Hallenser Bühne stehen.
© by Manuela Kippes
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