Musical Die Drei Musketiere
Musical Die Drei Musketiere
Sie befinden sich hier: Theater / Musicals 0-9 / 3 Musketiere / Berlin
Theater

Technische Daten:

Original Besetzung: Patrick Stanke als d'Artagnan, Pia Douwes als Milady de Winter, Uwe Kröger als Kardinal Richelieu, die Musketiere Marc Clear (Athos), Christian Schleicher (Porthos) und Mathias Sanders (Aramis), Cusch Jung (Rochefort), Hans Piesbergen (König Ludwig XIII), Nikolas Gerdell (Herzog von Buckingham), Oliver Mülich  (James/Conferencier), Kristin Hölck (Königin Anna) und Sabrina Weckerlin (Constance)

Theater des Westens, Berlin; Buch: André Breedland; Regie: Paul Eenens;  Musik: Rob und Ferdi Bolland; Arrangements: Michael Reed; Choreographie: Anthony van Laast; Kostüm: Yan Tax; Bühnenbild: Eric van der Palen; Aufführungsdauer: ca. 150 min; Premiere: 03. April 2004; Letzte Vorstellung: 25. Juni 2006





Anzeige


Anzeige
Anzeige
1911_KDL_HAM_160x600
Anzeige
2001_EIS_HAM_160x600
Anzeige
2023_Tina_still_banner_160x600
Anzeige
2023_BMG_still_banner_300x250
Anzeige


Die Drei Musketiere - Musical in Berlin

Musical Die Drei Musketiere: Einer für Alle, Alle für Einen

Sechs Monate nach der Premiere des Musicals im April besuchte ich am Sonntag Abend, dem 16. Oktober 2005 das Musical Drei Musketiere in Berlin. Ein ganz normaler Theaterabend? Nicht ganz, da diese Vorstellung die letzte für den Dirigenten Christoph Bönecker am Theater des Westens war. Praktisch die gesamte Erstbesetzung wollte Abschied nehmen, so dass auch das Publikum in den besonderen Genuss einer vielleicht doch nicht ganz alltäglichen Vorstellung kam. Denn alle Darsteller waren einfach in Höchstform!
Ich muss an dieser Stelle einmal wirklich allen Kritikern, die bisher über die Drei Musketiere berichteten, deutlich widersprechen, denn mir gefällt die neue Fassung des klassischen Stoffes in der musicalischen Form ausgesprochen gut. Natürlich wurde die Romanvorlage inhaltlich an das Medium Musical angepasst, für die Bühne musste die Vorlage von Alexandre Dumas deutlich bearbeitet und gestrafft werden. Doch im Vergleich zu der bonbonfarbenen Popversion, die im Jahr zuvor noch in Rotterdam spielte, ist das Musical für den deutschen Markt erwachsener und inhaltlich wesentlich reifer geworden.
Viele Kleinigkeiten sind gestrichen worden, während der Haupthandlungsstrang nun konsequenter auf die Interaktionen der Charaktere abgestimmt wurde und nun endlich eine logischere und stimmigere Geschichte ohne grosse Sprünge erzählt wird. Die vielleicht wesentlichsten Änderungen gab es bei der Figur der Milady de Winter. Im Gegensatz zur niederländischen Produktion erscheint Milady bereits zum neukomponierten Stück “Milady ist zurück”, dem 3. Song der Show, sehr früh und nicht erst nach langen 45 Minuten. Bereits hier wird die Beziehung zum Musketier Athos klarer umrissen und auch die Vergewaltigung und Verbannung durch Kardinal Richelieu kommt zur Sprache. Die gesamte Hintergrundstory wird durch diesen geschickten Schachzug klarer formuliert und so wird die finale Rache der Milady, die in der nun gar nicht mehr so sinnlos erscheinenden Ermordung Constances gipfelt, wesentlich deutlicher.
Dem überarbeiteten, gradlinigeren Handlungsverlauf vielen einige Lieder der Originalversion zum Oper: so wurden die Ensemblestücke “Katholiek en Hugenoot”, “Oorlog”  und “Vecht” ersatzlos gestrichen, Athos Ballade “Liefde laat je nooit alleen” wurde durch den Uptemposong “Engel aus Kristall” ersetzt, den Marc Clear zu einer wahrhaft kristallklaren Hymne mit Gänsehautgarantie erhebt, das romantische “Deze Nacht” zwischen d´Artagnan und Constance macht bereits im ersten Akt für “Alles” Platz und weiterhin neu für Deutschland kamen “So ganz im Geheimen” über die verborgenen Seiten von Athos und d´Artagnan und “Les Temps” über die heimliche Liebe von Königin Anna und dem Herzog von Buckingham hinzu. Einen deutlichen Wandel erfuhren “Wer kann schon ohne Liebe sein?”, das im Vergleich zu “Ik ben een Vrouw” leider im Tempo leicht zurückgenommen wurde und deshalb den ultimativen Höhepunkt des Frauentrios nicht mehr ganz auskosten darf, Miladys “Männer” verpuffen in der Tangoversion, die mit einer Andeutung des James Bond-Themas zwar Akzente setzt, jedoch das erotische Trommelsolo in “Mannen” auch choreographisch vermissen lässt, und Kardinal Richelieus “Nicht aus Stein” verwirrt in einer unpassenden “Disco”-Version, die das erhabene “Niet van Steen” noch zu einem Ereignis machte. Jedoch fallen diese Änderungen nur im direkten Vergleich zur Produktion in Holland auf, auf der Bühne wirken diese Neuinterpretationen passend zum geänderten Gesamtkonzept der Show, das nun nicht mehr auf schrille Popelemente wie Laserlicht, brennende lila Fackeln oder rotierende Brücken zählt, sondern über digitale Rückprojektion von Filmen einen wesentlich realistischen Eindruck der Umgebung vermittelt.

Viele der kunterbunten Kulissen sind durch realere Bühnenbilder wie z.B. dem Kriegslager in La Rochelle ersetzt worden, die aber dennoch (z.B. durch das Kreuz von Kardinal Richelieus Zelt) starken Symbolcharakter haben. Durch diesen neuen Realismus sind die Puppen aus dem Creatureshop von Muppet-Erfinder Jim Henson - sei es nun das treue Pferd von d´Artagnan oder die witzigen Hunde des Königs - beinahe Fehl am Platze und auch einige der phantasievollen Kostüme tragen einen Hauch zu dick auf - eine wahre Augenweide sind sie aber natürlich immer noch.
In diesem neuen Rahmen sind alle Rollen auch neu ausgerichtet worden: Milady de Winter ist in Bezug auf ihre verwehrte Liebe zu Athos verletzter und menschlicher, aber gleichzeitig auch wesentlich rachsüchtiger und wütender geworden. Pia Douwes, die dieser Figur auch schon in Holland ihre charismatische Fülle wie die Lilie der Verbannung eingebrannt hat, überzeugt in Berlin mit ihrer unvergleichlichen Stimme erneut und lässt bei jedem ihrer Auftritte bis in die kleinste Nuance ihres ausgefeilten Minenspiels aufhorchen. Ihr zur Seite steht - wie schon zu Zeiten von Elisabeth - Deutschlands beliebtester Musicaldarsteller Uwe Kröger, der mit der Rolle des Kardinal Richelieu eine ebenso berauschende Vorstellung wie den Tod abliefert und hier wieder als erbarmungsloser Bösewicht alle Register ziehen darf. Patrick Stanke überzeugt durch seine spitzbübische und jugendlich-spitzige humorvolle Darstellung des Möchtegern-Musketiers d´Artagnan, den sicher jede Grossmutter im Publikum gleich als Enkel adoptieren möchte, und lässt mit einer kräftigen Stimme immer wieder die Ohren spitzen. Seine Constance Sabrina Weckerlin passt trotz ihrer Debütantinnenrolle mit ihren zarten 18 Jahren perfekt in die Riege der Musicalprofis, die mit Marc Clear, Christian Schleicher und Mattias Dressel als die 3 unterschiedlichen Musketiere verstärkt werden. Kristin Hölk darf als Königin Anna nun wesentlich mehr Rückgrat zeigen; sie wird zum 30.10.05 Pia Douwes in der Rolle der Milady als neue Erstbesetzung ablösen. Oliver Mülich schliesslich führt als Conferencier das gesamte restliche Ensemble souverän durch den Abend und hat in der Rolle als überdrehter schwuler Butler James des Herzogs von Buckingham so manchen Lacher auf seiner Seite.

Die geniale Besetzung, die poppigen 30 Lieder, die kraftvoll durch das gut besetzte Orchester vertont werden, die herrlichen Kostüme, die genial choreographierten Fecht- und Prügelszenen, die nach 6 Monaten Spielzeit gar nicht mehr peinlich wirken und d´Artagnan sogar die Theaterkulisse wirkungsvoll mit einbeziehen lässt, die straffe Handlung und die aufwendigen Kulissen lassen die 3 Musketiere am kritischen Musicalstandort Berlin zu einem Musicalereignis werden, wie man es in Deutschland nur selten sieht.
Die Leser der Zeitschrift Musicals denken hier ähnlich wie ich und bescherten dieser sehenswerten Produktion in diesem Jahr bei der Leserwahl zum besten Musical gleich vier mal den ersten Platz (Pia Douwes und Uwe Kröger als beste Darsteller, Yan Tax / Eric van der Palen für die beste Ausstattung und Paul Eenens für die beste Regie) und drei mal knapp den zweiten Platz (beste neue Musicalproduktion, beste Musical-CD und beste Choreographie, von Romeo & Julia nur um 3 bzw. 4% geschlagen).

Fazit: Die Drei Musketiere - ein Musical für Alle!

Die neue Milady de Winter im ausführlichen Interview: Lesen Sie hier, was Kristin Hölck über ihren Wechsel von der Königin zur Hure zu sagen hat!

© Text & Fotos: Stephan Drewianka, Musical-World.de

Alles zum Musical Die Drei Musketiere im Sound Of Music Shop!

Anzeige



Musical Die Drei Musketiere feiert umjubelte Deutschland-Premiere in Berlin

Zahlreiche prominente Gäste gaben sich bei der Gala-Premiere des neuen Musicals 3 MUSKETIERE die Ehre. Unter ihnen der französische Superstar Gérard Depardieu, der selbst schon im Mittelpunkt zahlreicher Mantel- und Degenabenteuer stand: „Es ist schwer, die Geschichte der Musketiere auf die Bühne zu bringen. Was ich heute Abend gesehen habe, ist wunderbar. Die Kostüme, das Bühnenbild und die Regie: Fantastisch.“ 

Am 06. April 2005 hob sich im Berliner Theater des Westens zum ersten Mal der Vorhang für das Musical DIE DREI MUSKETIERE, Berlins neues Abenteuermusical rund um Liebe, Ehre, Intrigen und Freundschaft

Klaus Wowereit, Chris de Burg, Yvonne Catterfeld, Angelika Milster

Berlins regierender Bürgermeister Klaus Wowereit war begeistert: „Furios! Eine wunderbare Choreographie und fantastische Sänger. Ich glaube, dass diese Show ein großer Erfolg werden wird.“ Der irische Sänger und Komponist Chris de Burgh schwärmte: „Ich habe schon einige Musicals gesehen. Was mir aber an dieser Show besonders gefällt, ist die Interaktion zwischen den Darstellern. Tolle künstlerische Leistung, die Stimmen sind exzellent.“ Auch Frauenherzen schlagen höher: „Sehr schön! Die Darsteller waren durchweg sehr gut. Was ich besonders toll fand, sind die kleinen Gags zwischendurch,“ so Yvonne Catterfeld. Sängerin Angelika Milster: „Kurz: Die Künstler und auch das Bühnenbild sind eine Sensation.“

Alexander Klaws:

Alexander Klaws wurde von der Show richtig mitgerissen: „Super! Die Show hat so tolle Lieder. Einer für alle, alle für einen: Diesen Ohrwurm werde ich bestimmt heute Abend zu Hause noch singen. Das Bühnenbild ist bombastisch, die Fechtszenen sind der Wahnsinn! So etwas habe ich noch nie gesehen.“

Viele Prominente auf Premiere des Musicals Drei Musketiere

Auch Katharina Witt, Wolfgang Clement, Katja Ebstein, Georg Uecker, Gitte Haenning, Gedeon Burkhard, Rudolf Schenker, Tanja Schumann, TV Total-Praktikant Elton sowie die Fechter und Fechterinnen der deutschen Olympiamannschaft feierten Berlins neue Degenhelden. Rund 2.000 Premierengäste feierten in einem zweistöckigen Zelt mit rund 1.650 Quadratmeter Fläche. 25.000 Teile Fingerfood und zahlreiche weitere kulinarische Genüsse auf knapp 90 Meter laufender Buffetfläche sowie rund 450 zusätzliche Mitarbeiter garantierten ein rauschendes Fest im Anschluss an die Show. 

15-minütige Standing Ovations für ihre Darbietung erhielten neben den unvergleichlichen drei Musketieren, Marc Clear, Christian Schleicher und Mathias Sanders, auch Deutschlands Musicalstar Uwe Kröger als wunderbar machtversessener Kardinal Richelieu und Bühnenliebling Pia Douwes als Intrigantin und „Femme fatale“ Milady de Winter. Besonders euphorisch gefeiert wurde Patrick Stanke in der Rolle des ungestümen Musketieranwärters d’ Artagnan. Mit seiner Stimmgewalt reißt er die Zuschauer als jugendlicher und humorvoller Degenheld förmlich von den Sitzen. Musical-Neuentdeckung Sabrina Weckerlin bezaubert das Publikum als Constance mit Anmut und glockenheller Stimme. Mit 3 MUSKETIERE kam für das Nesthäkchen im Ensemble die erste Hauptrolle. 

Seit Januar ist die Eigenproduktion der Stage Holding in einem intensiven wie dynamischen Entwicklungsprozess gewachsen: Für das deutsche Publikum wurde das Musical mit der Musik der Brüder Rob und Ferdi Bolland (komponierten u.a. Hits für Falco und Status Quo) komplett neu inszeniert. Die Single zum Musical ist bereits seit Wochen erfolgreich in den deutschen Charts vertreten. 

© by Stephan Drewianka, Musical-World.de; Pressetext & Fotos: Stage Holding

Anzeige