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Musical-Darsteller Gaines Hall In Concert

Drittes Soloprogramm des Musical-Darstellers Gaines Hall in Concert

Zuerst steppte er sich buchstäblich aus der Hölle (Step Out Of Hell). Danach packte er die Badehose ein und bezaubernde sein Sommer-Publikum als Meermann mit Fischschwanz (Seaside) und obwohl diese beiden sehr erfolgreichen Soloprogramme des beliebten amerikanische Musical-Darstellers Gaines Hall auch noch weiterhin gezeigt werden, hat sich der Mann aus Alabama für sein drittes Konzert etwas Neues ausgedacht. Hier will der Star aus Sunset Boulevard (Niedernhausen), 42nd Street (Tournee), Chess (Kassel), Crazy for you (Gelsenkirchen), On the Town (Kassel) und Anything Goes (Gelsenkirchen) nicht seine überragenden Tanzkünste in den Vordergrund stellen, sondern einzig und allein durch sein Gesangstalent überzeugen.

Gaines Hall Konzert ein Bilderbuch der Musical-Geschichte

An Synthesizer und Klavier Live begleitet von seinem musikalischen Leiter Frank Mignon spielt und singt sich Gaines Hall durch ein buntes Bilderbuch der Musicalgeschichte. Im ersten Teil des Konzertes interpretiert der Künstler alle die Rollen, in die er gerne einmal schlüpfen würde, die er aber bisher noch nicht gespielt hat. So versteckt er sich hinter der Maske des Phantoms der Oper, küsst die Spinnenfrau, verwandelt sich von Dr. Jekyll in Mr. Hyde, singt das Liebesduett aus Miss Saigon in einer überzeugenden Soloversion, erschreckt er Elisabeth zu Tode und leidet unter dem Saturday Night Fever.

Nach der Pause bringt Gaines Hall Lieder aus den Musicals zu Gehör, in denen er sein schauspielerisches und gesangliches Talent bereits zeigen konnte: Mit Cabaret heißt er uns Willkommen, verflucht The Live am Sunset Boulevard, spielt seine Züge gekonnt in Chess aus, verführt seine musikalische Begleitung a La Cage Aux Folles als schwuler Vampir Herbert zu einem flotten Tänzchen oder sucht als Biest vergeblich nach der Schönen.

Rein gesangliches Konzert ohne Tanzeinlagen

Anderes als bei seinen bisherigen Soloprogrammen, die durch gekonnte und witzige Tanzeinlagen überzeugten, springt bei diesem reinen gesanglichen Konzert, welches am 14. Dezember (gleichzeitig Gaines Geburtstag, der von den Zuschauern mit einem Ständchen zelebriert wurde) im kleinen Haus des Musiktheaters im Revier (MIR) in Gelsenkirchen Premiere feierte, der Funke zum Publikum (noch) nicht wirklich über. Insbesondere bei denjenigen Titeln, die Gaines bisher noch nicht auf der Bühne präsentiert hat, sollten noch einige Kleinigkeiten in Bezug auf darstellerische Überzeugungskraft und gesangliche Präzision ausgebügelt werden - trotzdem freuen sich seine Fans sicherlich, ihren Star einmal in diesen exklusiven Rollen erleben zu dürfen. Aber nicht jeder Musical-Darsteller ist das perfekte Phantom oder ein blutrünstiger Mörder Dr. Jekyll.

Strahlender Humor gegen kleine Fehler

Jedoch versöhnt insbesondere der wirklich gelungene 2. Teil des Abends über so manche Schwäche im ersten Akt. Das den routinierten Star nichts so schnell aus der Fassung bringt, zeigte sich, als während der Show wegen Überhitzung der Laserbeamer, mit dem Bühnenfotos und Logos der entsprechenden Musicals an die Wand projiziert werden sollten, komplett ausfiel und Gaines dies mit entsprechenden witzigen Kommentaren würdigte. Überhaupt ist der sympathische Darsteller immer dann am besten, wenn er mit seinem strahlenden Humor über kleine Fehler lachend hinwegtröstet – diese menschliche Seite, die in den sterilen Großproduktionen von heute die Darsteller hinter technischem Pomp in den Hintergrund stellt, ist es, die Gaines Hall In Concert zu einem unterhaltsamen und kurzweiligen Abend werden lässt.

Lesen Sie hier das große Interview mit Gaines Hall.

© by Stephan Drewianka, Musical-World.de

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