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Technische Daten:

DVD Musical Oklahoma; Regionalcode: 2, 3, 4, 5, 6; Sprache: Englisch Dolby-Digital 2.0; Länge: 200 min + 30 min Making Of + 30 min Interviews; Bildschirmformat: 4:3; Hersteller: Universal

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Country und Western-Musical Oklahoma auf DVD

Musical Oklahoma: Ein Konflikt zwischen Farmern und Cowboys

1943 fanden sich Richard Rodgers und Oscar Hammerstein II zu ihrer ersten gemeinsamen Produktion zusammen. Das später so erfolgreiche Duo wollte das Schauspiel “Green Grow The Lilacs” als Musicalversion auf die Bühne bringen. Das Country und Western-Musical Oklahoma, welches die ersten Tage eines neuen Bundesstaates in Amerika um 1906 vor dem Hintergrund zweier relativ simpler Liebesgeschichten und dem Konflikt von Farmern und Cowboys erzählt, ist seit seiner Uraufführung am Broadway eines der Lieblingsmusicals der Amerikaner und erreichte mit über 2000 Aufführungen in den 40iger Jahren beinahe die “My Fair Lady”-Bestmarke. Ausgezeichnet mit dem Pulitzer-Preis wurde das Musical Oklahoma 1955 erfolgreich verfilmt (2 Oscars für Ton und Musik). 1999 kam es am Royal National Theatre unter der Regie von Trevor Nunn zu einem gefeierten Revival der Show, die wiederum mit 4 Laurence Olivier Awards, dem Evening Standard und dem Critics Circle Award ausgezeichnet wurde. 7 Wochen nach Ende der Spielzeit wurde dieser Klassiker speziell für den Videomarkt in Originalbesetzung aufgezeichnet und ist nun auch als DVD erschienen.

Spektakuläre Produktion auf Spielfilmniveau

Bei dieser DVD-Produktion des Musicals Oklahoma wurde viel Wert auf den optischen und musikalischen Eindruck gelegt und so geht die Videofassung durch spektakuläre Nahaufnahmen weit über ein Live-Erlebnis im Theater hinaus. Durch geschickte Bildwahl und Schnittechnik ist man hier auf Spielfilmniveau gelandet und gewinnt durch die Kombination mit aufgezeichneten Publikumsreaktionen trotzdem noch den Eindruck eines Theaterbesuches! Das Musical Oklahoma ist der beste Beweis dafür, daß für perfekte Unterhaltung spektakuläre Spezialeffekte a la “Phantom” oder “Miss Saigon” gar nicht notwendig sind: hier reicht ein gemalter Hintergrund vor einem Farmhaus mit Wasserturm auf der Bühne vollkommen aus, um einen visuell perfekten Eindruck des Farmerlebens zur Jahrhundertwende zu erlangen.

Die Handlung des Musicals Oklahoma

Wie bereits erwähnt, ist die Handlung des Stückes schnell erzählt: Cowboy Curly liebt Farmfrau Laurey, die mit Tante Eller einen Hof führt. Der zwielichtige Jud unterstützt die beiden Damen und ist daher auch Laureys erste Wahl zur Begleitung für ein Farmerfest. Curly gewinnt Laureys Interesse und zieht sich Juds Zorn zu. Bei ihrer Heirat kommt es zum tödlichen Showdown der beiden Kontrahenten. Um der Handlung ihren düsteren Charakter zu nehmen, fügten die Autoren eine zweite witzigere Liebesromanze hinzu: Ado Annie als unentschlossene Flirtspezialistin kann sich nur schwer zwischen Draufgänger Will und dem exotischen, fahrenden Händler Ali entscheiden, da kann nur Papi mit der Flinte nachhelfen. Schließlich schlichtet Tante Eller (hinreißend gespielt von Maureen Lipman) als resolute Revolverlady so manchen Konflikt mit schußgeballter Unterstützung.

Neuorchestrierte Songs und aktualisierte Choreographie

Für die Neuinszenierung orchestrierte Trevor Nunn einige angestaubte Songs komplett neu und fügte eine aktuelle Choreographie zu neuen Instrumentalarrangements hinzu, um den Cowboy-Farmer-Konflikt auch durch jede Tanzszene eindrucksvoll zu unterstreichen. Dabei verhilft er den klassischen Showstoppern “Oh, What A Beautiful Mornin”, “The Surry With The Fringe On Top”, “People Will Say We´re In Love” und der seit 1953 offiziellen Nationalhymne des US-Bundesstaates “Oklahoma!” zu einem modernen und frischen Sound.

Hugh Jackman und Josefina Gabrielle in Ballettsequenz

Besondere Beachtung gilt der 15 minütigen Ballettsequenz zum Ende des ersten Aktes. In früheren Inszenierungen wurde die Traumsequenz, in der Laurey den Kampf ihrer Verehrer durchlebt, oft gestrichen oder vernachlässigt. Mit Hugh Jackman und Josefina Gabrielle fand man erstmals eine Besetzung, die die hohen tänzerischen Anforderungen dieser Sequenz mühelos ohne “Double” meistern konnte! Mit der erstklassigen Besetzung des Musicals Oklahoma vergehen die 200 Minuten (!) Spielzeit des Klassikers im Handumdrehen. Die DVD aus England verzichtet aber auf jegliche Untertitel, deshalb sind fundierte Englischkenntnisse für den vollen Genuß der Show Voraussetzung (erschwert wird das Textverständnis durch den breiten amerikanischen Akzent der Protagonisten, an den man sich jedoch nach der ersten Stunde gewöhnt hat). Leider fehlt der Aufnahme ein satter 5.1 Dolby-Digital-Mix und das scharfe Bild ist nur im 4:3 Format vorhanden. Ansonsten gibt ein 30 minütiges Making Of interessantes Hintergrundwissen zur Entstehungsgeschichte des Musicals preis, welches durch weitere ungekürzte Interview-Schnipsel von Cast, Regisseur und Rodgers-Tochter ergänzt wird.
Fazit: Die DVD des Musicals Oklahoma zeigt eine sehenswerte Theaterproduktion eines überarbeiteten Klassikers mit Spielfilmqualitäten!

© by Stephan Drewianka, Musical-World.de

Alles zum Musical Oklahoma bei Sound Of Music.

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