Peter Pan Kassel © Sylwester Pawliczek
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Theater
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Premiere „Der Mann von La Mancha“ 2025 am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen

Hinter Gittern

„Er träumt den unmöglichen Traum“ ist das Lebensmotto des erfolglosen Dichters Miguel de Cervantes. Wegen eines Vergehens gegen die Kirche ist er inhaftiert. Als seine Mitgefangenen ihn beschuldigen, ein schlechter Dichter zu sein, spielt er die Abenteuer seines Romanhelden mit seinen Mitgefangenen nach. So erwacht der Landjunker Alonso Quijana, der sich einbildet, der wagemutige Don Quijote zu sein, zum Leben, um mit seinem Knappen Sancho gegen das Unrecht in der Welt zu kämpfen. Nach einer Schlacht gegen als Windmühlen getarnte Riesen lässt er sich zum Ritter von der traurigen Gestalt schlagen. Zusammen mit Sancho und der käuflichen Schankmagd Aldonza, in der er seine holde Dulcinea sieht, besteht er weitere Abenteuer, bis seine Verwandten ihn in die raue Realität zurückholen. Im Gefängnis wird Cervantes mit dem Urteil über seine Verbrechen konfrontiert.



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Bühne, Kostüme und Musik

Das Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen spielt ab Samstag, dem 29. März 2025 den Musicalklassiker „Der Mann von La Mancha“ von Dale Wasserman und Mitch Leigh aus dem Jahre 1965 in einer Inszenierung von Carsten Kirchmeier. Anders als andere Fassungen, in der Don Quijotes Abenteuer im Kampf um das Gute im Menschen als Fiktion in der Traumwelt von Cervantes sehr bildlich und real in anderen Kostümen und Kulissen stattfindet, setzt Kirchmeier sehr bewusst auf nur einen Spielort mit einem festen Kostümbild (Katharina Beth): das Gefängnis. Im fast zweistündigen Einakter ohne Pause bleibt die Bühne von Katrin Hieronimus ein Gitterkäfig mit spärlicher Einrichtung einiger Tische und Stühle. Die Gefängnisinsassen mit den uniformen, braunen Overalls nutzen die wenigen Requisiten, die ihnen zur Verfügung stehen und erschaffen mit einigen gemalten Wolken die „Welt da draußen“ und schicken Don Quijote mit einem Besen und einem verbeulten Metalltablett als Lanze und Schild sowie einem Kochtopf als Goldhelm von Mambrino in seine aussichtslosen Schlachten. Und was auf den ersten Blick wie eine sparsame Inszenierung anmutet, entpuppt sich schnell als ausgesprochen stimmiges Regiekonzept, das eindringlich den Gegensatz zwischen Traum vom hoffnungsvollen Idealismus und nüchterner Realität eines spanischen Gefängnisses widerspiegelt. Unter der musikalischen Leitung von Mateo Peñaloza Cecconi und Askan Geisler spielt die neue Philharmonie Westfalen triumphal auf und lässt die bekannten Titel „Ich bin ich, Don Quijote“, „Dulcinea“, „Ich denke nur noch an ihn“ oder der Titelsong „Er träumt den unmöglichen Traum“ orchestral und modern erklingen.



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Darsteller und Rollen in Der Mann von La Mancha

Star des Abends ist Philipp Kranjc als Cervantes / Quijana / Quijote. Wie vor der Premierenvorstellung von Intendant Michael Schulz verkündet, zog sich Kranjc bei den Endproben eine schmerzhafte Rippenprellung zu, doch da die Hauptrolle auf ihn zugeschnitten war, ließ sich der verletzte Darsteller die Premiere nicht nehmen und spielte (in den Actionszenen in der etwas ausgedehnteren Slow-Motion Choreografie von Tenald Zace) nicht nur tapfer die gesamte Vorstellung, sondern begeisterte auf voller Linie mit seiner sanften Gesangstimme und dem kraftvollen Mienenspiel. An seiner Seite ein immer gut gelaunter Benjamin Lee als treuer Gefährte Sancho, dem jede Pointe seiner humorvollen Rolle auf den Punkt gelingt, und eine bezaubernde Elisabeth Hübert als Aldonza, die mit ihrer neuen Identität als Edelfrau Dulcinea sichtlich hadert, bis sie sie stolz und emanzipiert akzeptieren kann. Hübert ist bekannt durch die Talentshow „Ich Tarzan, Du Jane“, die sie zusammen mit Anton Zetterholm gewann, und neben der Jane in „Tarzan“ auch als „Mary Poppins“ lange Zeit die braven Mädchenrollen spielte. Nach Baby- und Corona-Pause überrascht Elisabeth Hübert nun in der gestandenen Frauenrolle einer gefallenen Hure, und auch diesen Charakter verkörpert sie mit Bravour. Auch das weitere Ensemble spielt harmonisch und überrascht mit tiefen Charakterstudien jedes Gefängnisinsassen.

So wird der Klassiker „Der Mann von La Mancha“ im MIR Gelsenkirchen zu einem Tipp für Musicalbegeisterte, den man in dieser Spielzeit nicht verpassen sollte.

© Stephan Drewianka

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