A Chorus Line © Bastian Zimmermann
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Theater
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Premiere „Carousel“ - Musical 2025 im Theater- und Konzerthaus Solingen

Du gehst niemals allein

Unter Fußballfans ist ein Song zur Stadionhymne geworden: You´ll never walk alone“. Aber nur Musicalfans wissen, dass dieses Lied aus dem Klassiker „Carousel“ von Richard Rodgers (Musik) und Oscar Hammerstein II (Texte und Buch) stammt. Am 19. April 1945 im Majestic Theatre am Broadway uraufgeführt brachte es die tragische Liebesgeschichte auf 890 Vorstellungen und wurde 1956 verfilmt. Die deutschsprachige Erstaufführung gab es 1972 an der Volksoper Wien. In Kooperation mit der Folkwang Hochschule der Künste Essen zeigte das Theater- und Konzerthaus Solingen ab 16. Mai 2025 eine Eigeninszenierung von „Carousel“ nach Konzeption und Regie von Kay Link , die danach auch noch in Remscheid und Leverkusen zu sehen war.



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Handlung von Carousel

Billy Bigelow, ein impulsiver Karussell-Ausrufer, verliebt sich in die Fabrikarbeiterin Julie Jordan. Ihre Beziehung wird auf eine harte Probe gestellt, als beide ihre Arbeit verlieren. Trotz finanzieller Sorgen heiraten sie als Julie schwanger wird. Billy lässt sich von dem zwielichtigen Seemann Jigger Craigin zu einem Raubüberfall überreden, doch der Überfall geht schief und Billy begeht Selbstmord, um der Verhaftung zu entgehen. Im Himmel erhält Billy die Chance, für einen Tag auf die Erde zurückzukehren, um etwas Gutes zu tun. Fünfzehn Jahre sind vergangen und seine Tochter Louise leidet darunter, dass ihr Vater ein Krimineller gewesen ist. Doch Billy verspielt seine Chance, mit Tochter und Ehefrau ins Reine zu kommen, erkennt aber, dass sie auch ohne ihn ihren Weg gehen.



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Musik, Bühne und Kostüme

Neben Studenten der Folkwang Hochschule Essen, Gastdarstellern, Kindern und dem Theaterchor Solingen sind die Bergischen Symphoniker unter der musikalischen Leitung von Stephan Kanyar zu hören. Diese Mischung ist sicherlich ungewöhnlich, harmonisiert aber auf ganz besondere Weise und lässt das eigentlich opernhafte Libretto in der deutschen Fassung von Robert Glazer erfreulich modern und musicalhaft leicht erklingen. Das Bühnen- und Kostümbild von Britta Tönne zeigt nicht das namensgebende, klassische Kirmeskarussell, sondern Autoscooter vor einer Geisterbahn mit Menschen in Jeans und Lederweste. So wird der zeitlose Klassiker behutsam in die Moderne katapultiert und überrascht z.B. auch mit der Hüterin der Sterne, die auf einem Berg von Kinderspielzeugpuppen thront, um über Himmel oder Hölle für Billy zu richten.

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Darsteller und Rollen

Lino Kalich spielt diesen Billy mit unterdrückter Gewalt, die er manchmal an Julie (Anna Teodora Donosa-Danila) offen auslässt und die das erträgt, weil Ehefrauen das nun mal müssen (zugegeben eine etwas antiquierte Einstellung, die es aber in einigen Ehen immer noch geben mag). Ihre beste Freundin Carrie mit ihrer immer positiven Lebenseinstellung wird vom humorvollen Energiebündel Katalin Rohse gespielt, die mit ihrem Freund Enoch (schlaksig-liebenswert von Albert Gaßmann verkörpert) das Komikerduo dieser Produktion ist. Timm Moritz Marquardt lässt mit seinem Bass keinen Zweifel aufkommen, dass er als Jigger den verführenden Bösewicht spielt. Alina Adam ist die gutherzige Nettie. Obwohl diese Studenten ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen haben, beweisen sie in dieser Inszenierung, welches Potenzial in den Musicaldarstellern von Morgen steckt, die ihren an die Seite gestellten Profis, wie Cornelia Constanze Orlow als Billys sexuell aufdringliche Chefin Mrs Mullin, Bernhard Bauer als David oder dem himmlischen Duo Rudolf Schlager und Susanne Flury, in Nichts nachstehen. So reiht sich „Carousel“ in die sehenswerten Kooperationen des Theaters Solingen mit der Folkwang Hochschule der letzten Jahre wie „On The Town“, „Das Lächeln einer Sommernacht“, „She loves me“  und „Titanic“ ein. Gerne mehr davon!

© Stephan Drewianka

Carousel - Rodgers & Hammerstein (1956) bei amazon

Mehr Informationen über Carousel Musical bei Wikipedia

Rezension bei der musicalzentrale

Explore the show Carousel - History and More (englisch)

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