Aspects Of Love Theater Münster © Foto: Martina Pipprich
Aspects Of Love Theater Münster © Foto: Martina Pipprich
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Amélie - Das Musical 2025 in der Halle König Ludwig ½ in Recklinghausen

Erste Regie von Kevin Köhler

Kevin Köhler nahm nach seiner Zeit bei „Tanz der Vampire“ an der ZDF-Show „Musical Showstar 2008“ mit Thomas Gottschalk teil und gewann dort seine Traumrolle Rusty im „Starlight Express“, die er über 5 Jahre in rund 1500 Vorstellungen verkörperte. Er stand auch nach 2018 in der überarbeiteten Fassung dieses Dauerbrenners in Bochum auf der Bühne. Nach Veröffentlichung einiger Popsongs gründete er in seiner Heimatstadt Recklinghausen gemeinsam mit Tatjana Jentsch die Curtain Call Studios mit Workshops für Tanz, Gesang und Schauspiel, wo er engagierten Amateuren mit Tipps und Tricks zu einer besseren Gesangstechnik verhilft. Um dieses Wissen der Welt dann auch zu zeigen, fasste er die Idee, ein Musical zu produzieren. Er sicherte sich die Aufführungsrechte am Musical „Amélie“, das auf dem französischen Kinohit „Die fabelhafte Welt der Amélie“ von 2001 basiert und im Februar 2019 Europapremiere im Werk7 Theater in München feierte. Zum Casting konnte Köhler im Herbst 2024 mehr als 100 Sänger begrüßen und wählte daraus seine Besetzung für die acht Vorstellungen Ende Juni 2025, die in der zu einem Theater umgebauten alten Zechenhalle König Ludwig ½ stattfanden. 

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Handlung von Amélie 

Unter der Regie von Kevin Köhler und der Choreografie von Tatjana Jentsch öffnet sich für 15 semiprofessionelle Darsteller eine fabelhafte Welt, die auf der Neufassung des Musicals 2021 in London basiert und von Alexander Suchardt übersetzt wurde. Der Zuschauer folgt Amélie auf ihrem nicht immer leichten Lebensweg, bei der sie als Bedienung in einem Pariser Café fremden Menschen die Augen für die kleinen Dinge im Leben öffnet und ihnen dabei hilft, ihr Leben wieder in die richtige Spur zu bringen. Dabei vergisst Amélie fast ihr eigenes Liebesleben und macht es sich selbst viel zu schwer, eine Beziehung zu Nino aufzubauen, dem sie zufällig immer wieder schicksalhaft über den Weg läuft und der versucht, das Geheimnis von immer wieder zerrissenen Fotos derselben Person vor einem öffentlichen Passbild-Fotoautomaten zu ergründen. 



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Darsteller beim Amélie Musical

Mit viel Liebe zum Detail überrascht die Inszenierung mit zauberhaft kleinen Ideen, die mit den Videoprojektionen von Steffen Schalansky zum Leben erwachen, aber in ihrer Einfachheit genau dem Weltbild Amélies entsprechen. Ob es Obstkisten sind, die zu Tischen und Stühlen des Cafés werden, die Darsteller nur mit Taschenlampen eine Szene ausleuchten, ein Fotoautomat, der zu Hausflur oder Erotik-Shop umfunktioniert werden kann, oder einfach eine blaue Folie, in die Amélies Goldfisch in den Fluten der Seine entschwindet. Und natürlich stimmt auch die Besetzung. Ley Akpinar ist eine fabelhafte Amélie, die mit ihrer Mimik darstellerisch in jeder Szene brilliert und mit der wundervollen Gesangsstimme ihres Partners Timmy Thompson als Nino harmoniert. Auch Verena Strass als Amélies verstorbene Mutter setzt gesangliche Akzente, während Simon Luca Wellner als Lucien und weltreisender Gartenzwerg komödiantisch in Erinnerung bleibt. Mit der Elton John Gospel-Ensemblenummer „Goodbye, Amélie“ und dem Damen-Trio „Ein bess’rer Haarschnitt“ hat zudem jeder Akt einen gelungenen Showstopper. Man darf den Curtain Call Studios zu ihrer ersten gelungenen Produktion gratulieren und gleichzeitig hoffen, dass weitere Projekte folgen werden.

© Text und Fotos Stephan Drewianka

Lesen Sie auch den Bericht zu der deutschsprachigen Erstaufführung des Musicals Die Fabelhafte Welt der Amélie!

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