Musical Starlight Express
Musical Starlight Express
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Theater




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Technische Daten:

Starlight Express Theater Bochum; Musik: Andrew Lloyd Webber; Texte: Richard Stilgoe
Aufführungsdauer: 145 min; Uraufführung: 12. Juni 1988

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Starlight Express - Musical in Bochum

Handlung und Geschichte des Musicals Starlight Express

Die Starlight-Story ist schnell erzählt: Kind spielt mit Eisenbahnen, die um die Wette fahren - das ist alles. Doch durch die Personifizierung von Zügen und Waggons und die geniale Idee, die phantastisch kostümierten Schauspieler auf Rollschuhe zu stellen und mit über 70 km/h direkt durch das staunende Publikum flitzen zu lassen, machen doch etwas mehr aus der dünnen Grundstory. Plötzlich geht es um verlorenes Selbstvertrauen, Liebe, Verrat und Freundschaft vor dem ökologischen Hintergrund, welche Energieform (Diesel, Elektrizität oder Dampf) im wahrsten Sinne des Wortes das Rennen macht. Die extra für das Musical entworfene Halle bietet auf mehreren Ebenen und mit der frei schwebenden Brückenkonstruktion den passenden Rahmen für das laserdurchflutete Spektakel: die ausgefeilte Technik ist der eigentliche Star der Produktion. Die rockig-rhythmische Musik, mit der sich die einzelnen Züge vorstellen, lädt zum Mitklatschen förmlich ein; wen stört es da schon, daß das Textverständnis des vorrangig englischsprachigen Ensembles zu wünschen übrig läßt. Aber die Texte, die von den zwischenzeitlich außer Puste geratenen Protagonisten vorgetragen werden, sind ohnehin nicht wirklich wichtig. Dem Geschehen kann man allein optisch schon gut folgen. Bühnentechnische Highlights sind der Auftritt von Diesel- und Elektrolok sowie die Starlight-Express Sequenz.
Im angloamerikanischen Raum, die zunächst keine Rahmenhandlung mit dem spielenden und anschließend träumenden Jungen boten, wurde das Showkonzept vor kurzem wegen schwindender Zuschauer zum zweiten mal verändert. In “The New Starlight-Express” kommen neben einem zeitgenössischen “Starlight-Megamix” (als Zugabe wie bei “Joseph”) 2 neue Songs vor: in “Crazy” werden Rustys Ambitionen, am großen Rennen teilzunehmen für verrückt erklärt und das modernere Liebesduett “Next Time You Fall In Love” ersetzt leider das hübsche “Only You”. Diesen Veränderungen fiel auch gleich die Rolle des Bremswagens (inkl. “There´s Me”) zum Opfer, der als zwielichtiger Charakter, der immer wieder die Seiten wechselt, eine der interessantesten Rollen des Stückes verkörpert. Hierzulande hat Caboose eine so große Fangemeinde, daß man sich entschlossen hat, noch lange die “alte Fassung” weiterzuspielen.

Fazit: Das Musical Starlight Express ist ein rasantes High-Tech Spektakel, das man einfach live gesehen haben muss.

Anmerkung: Nur zu ganz besonderen Anlässen ist es in Musicaltheatern erlaubt, den eigenen Photoapparat zu zücken. Die Aufnahmen entstanden während der letzten 5 Jahre beim Tag der offenen Tür und bei diversen Good-bye Shows in der Starlight-Halle in Bochum. Mehr vom Tag der offenen Tür 2002  und einer exklusiven Backstage-Führung lesen Sie hier.

© by Stephan Drewianka, Fotos mit freundlicher Genehmigung vom Starlight Express

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Musical Starlight Express hat noch einmal aufgerüstet

Greaseball mit qualmenden Socken und Electra als Feuer spuckender Sternenkrieger

Vorsicht an der Bahnsteigkante: Im Bochumer Rollschuh-Musical Starlight Express fliegen die Funken. Mit brandheißen neuen Show-Elementen haben die Produzenten das erfolgreichste Musical der Welt noch einmal aufpeppt. Auch im 18. Jahr mag der rasante Dauerbrenner damit weit davon entfernt sein, Patina an zu setzen. In der Tatsache, dass die Verantwortlichen nicht müde werden, der Inszenierung dahingehend ständig neue Vitaminspritzen zu verpassen, dürfte einer der Gründe für den Langzeiterfolg zu finden sein. Aber das erklärt natürlich noch nicht alles. Das Musical Starlight Express ist und bleibt ein Phänomen, das irgendwie keiner schlüssig erklären und deuten kann. Davon abgesehen: Starlight Express ist auch Kult. Wenn eine Inszenierung diesen Status für sich reklamieren kann, dann diese. Kein anderes Musical kann sich auf eine so große, über die Jahre hinweg treu gebliebene und im positiven Sinne fanatisierte Fangemeinde stützen. In selbiger vereinen sich Generationen.

11 Millionen Besucher haben das spannende Eisenbahnrennen im Musical Starlight Express am Stadionring in Bochum seit dem ersten Startschuss anno 1988 schon verfolgt. Selbst an normalen Werktagen ist die seinerzeit eigens für diese Show errichtete  und knapp 1700 Gäste fassende Starlight-Halle gefüllt. Von den hier erzielten Auslastungszahlen können andere Anbieter eigentlich nur träumen. Bislang wurden in Bochum rund 7400 Vorstellungen gefahren.

Feuriges Update

Der Rekordhalter unter den Musical-Produktionen dieser Welt scheint irgendwie ein Selbstläufer, was natürlich so nicht stimmt. Von nix kommt natürlich auch nix. Insofern war das neuerliche „Tuning“ auch nur ein weiterer Schritt in einer ganzen Kette von „Updates“, die in den zurückliegenden Jahren sukzessive aufgespielt wurden. Besucher der ersten Stunde, die vielleicht seitdem nicht mehr hier waren, werden das Webber-Stück deshalb auch kaum noch wieder erkennen. Grob geschätzt dürften noch 30 Prozent vom ursprünglichen Original übrig geblieben sein. Und das gilt für alle Bereiche, die Arrangements ebenso wie für die Dramaturgie, die Kulisse, die Kostüme, die Setlist, die Be- und Ausleuchtung oder die Innenarchitektur.

Circus reife Stunts

2002 beispielsweise wurden zwei zusätzliche Bahnen in die extra für das Musical gebaute Halle eingelassen, die direkt durch die Zuschauer führen. Die spüren dann den Fahrwind unmittelbar und direkt – und müssen sich vorsehen, dass sie sich dabei keine Erkältung einfangen. Immerhin brettern die Fahrer mit bis zu 60 Stundenkilometern durch die Gegend. Dass sich die Zeiten geändert haben, lässt sich auch an der Wandlung der drei Frachtwaggons Rocky 1,2 und 3 erkennen. Die empfehlen sich inzwischen in Schlabber-Shirts als moderne Hip-Hopper. Ihr Bewegungsvokabular ist entsprechend. Als wesentliche Bereicherung hat sich die Verpflichtung von zwei Skate-Stunt-Profis erwiesen, deren spektakuläre, wahhalsige Luftnummern Abend für Abend offenen Szenenapplaus bewirken und allemal Circus reif sind. Last but not least hat der gut alte Sir Andrew seinem „Baby“ auch noch zwei neue Ohrwurm-Songs spendiert: „Crazy“ und „Im Licht der Sterne“.

Welch eine Stromrechnung

Ins Auge stechendes optisches Herzstück der Starlight-Show ist die neun Tonnen schwere, hydraulisch gesteuerte Vier-Achsen-Brücke im bzw. über dem Zentrum der 1.100 Quadratmeter großen Bühne. Ein kleines, pardon, großes Wunderwerk der Technik. Um alles richtig und angemessen in Szene setzen zu können, erhielt der Starlight Express weiland eine der aufwändigsten Beleuchtungsanlagen, die jemals in einem deutschen Theater zum Einsatz kam. 800 Scheinwerfer und 60 Farbwechser zaubern eine märchenhafte Atmosphäre. Hinzu kommen 840 in den Boden eingelassene Leuchtstofflampen sowie 24 Telescan Scheinwerfer und zwei Laseranlagen, während 8.000 Lichtpunkte unter der Hallendecke eine Sternennacht entstehen lassen. Das alles hat natürlich seinen Preis. Angesichts der Stromrechnung, die Theaterleiter Meinolf Müller jeweils ins Haus flattert, würde sich jeder brave Familien-Vater die Kugel geben. Die Seinen verbraten pro Jahr 2.000.000 KW Strom. Das entspricht dem Elektrizitätsverbrauch eines 3-Personen-Haushaltes in 571 Jahren.

Bis die Rollschuhe brennen

Und bei ihrem sowieso schon üppigen und opulenten Lichtdesign haben die Bochumer jetzt noch einmal drauf gesattelt. Es kommt seit neuestem noch farbenprächtiger und stimmungsvoller daher. Neue Effekte, zusätzliche Farben, Nebelkanonen und mehr Scheinwerfer sorgen für ein noch perfekteres „Blendwerk“. Auch pyrotechnisch haben die Bahnhofvorsteher aufgerüstet – damit der sprichwörtliche Funke noch mehr überspringt. E-Lok „Electra“, in der aktuellen Saison von dem Briten Leon Maurice-Jones verkörpert, würde nun auch im „Krieg der Sterne“ eine gute Figur machen. Entsprechend präparierte Spezialhandschuhe, in denen sich kleine Raketen verbergen, ermöglichen es, dass der Knabe bis zu vier Meter hohe Licht-Fontänen in den Hallenhimmel schickt, während Macho-Diesel „Greaseball“ (Chris Barron) zwar kein Feuer unterm Hintern, aber welches unter den Sohlen hat. Der Kerl fährt einen ziemlich heißen Reifen. Wenn er um die Kurve saust, scheinen die Rollschuh-Räder zu brennen und die Socken zu qualmen.

Musical Starlight Express Immer noch auf der Pole-Position

Die Umsetzung dieses optischen eindrucksvollen und nur wenige Sekunden dauernden Effekts bedurfte intensivster Vorbereitungen und machte eine neue Staffelung und Aufstellung  der übrigen, aus elf Nationen stammenden Ensemblemitglieder erforderlich. Die dürfen, ohne dass es dem Publikum zu sehr auffällt, dem brennenden Diesel nicht zu nahe kommen und müssen aus Sicherheitsgründen größeren Abstand als bisher halten. Das perfekte Timing ist auch hier alles. Aber die größte Hürde war, wir sind immerhin in Deutschland, die feuerpolizeiliche Bürokratie davon zu überzeugen, dass das Ganze eigentlich gar nicht so gefährlich ist wie es aussieht und bei etwas Vorsicht nichts passieren kann. Eben auch nicht beim großen, finalen Feuerzauber, der noch größer, leuchtender und gleißender als bislang daher kommt. Die junge Dampf-Lok Rusty, der „Schumi“ unter den flinken, menschlichen Eisenbahnen, dürfte seine Pool-Position noch einige Jahre behalten. Die Publikumsreaktionen beweisen, dass das neue Konzept gezündet hat.

© Text: Jürgen Heimann; Fotos: Jens Hauer

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