Musical Das Mädchen Rosemarie
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Das Mädchen Rosemarie - Musical in Düsseldorf

Das schillernde Leben einer Edelprostituierten: Musical-Weltpremiere Das Mädchen Rosemarie 2004 im Capitol-Theater

Rosie wickelt in Düsseldorf die Männer um den kleinen Finger

Die obligatorische Torte zum Probenstart hatten sie bereits Anfang Dezember angeschnitten und verdrückt. Nach dem süßen und kalorienträchtigen Auftakt sind die vierzehn Künstler inzwischen von dem rauen und anstrengenden Trainingsalltag eingeholt worden. Im großen Ballettsaal des Düsseldorfer Capitol-Theater läuft sich Das Mädchen Rosemarie langsam warm. Noch agieren die Darsteller in Räuberzivil, ohne Kostüm und Maske. In Kürze ziehen sie auf die richtige Bühne des intimen Club-Theaters, um daselbst unter Ernstfallbedingungen weiter an den Details zu feilen. Dort hebt sich dann in knapp vier Wochen am 21. Januar auch der Vorhang für die (Welt-)Premiere des Stücks. Diesem Termin vorgeschaltet sein werden mehrere Previews.

Das Musical Das Mädchen Rosemarie ist eine weitere Eigeninszenierung des Hauses. Für Buch und Regie zeichnet Dirk Witthuhn verantwortlich, die Partitur, ein prickelnder, facettenreicher Mix aus den unbeschwerten Rhythmen der 50-er Jahre, kombiniert mit 30er-Jahre-Jazz, französischer Chansonkultur und erdigem Rock, steuerte Heribert Feckler bei. Und da wäre noch ein gewisser Roy Fire, der die Puppen tanzen läßt. Die freche, vielseitige und beschwingte Choregrafie stammt von Paul Kribbe, der momentan noch nebenan als alternder Macho die „Miami Nights“ durchzecht, und James de Groot.

Ein gefährliches Spiel

Das Musical basiert auf der Lebensgeschichte der Rosemarie Nitribitt, die als bekanntestes Luxus-Callgirl der Nachtkriegszeit immer für Schlagzeilen gut war. Die horizontalen Eskapaden der bildschönen Lebedame, deren Reizen kaum ein Mann widerstehen konnte, verursachten im Frankfurt-Mainhattan der 50er Jahre einen handfesten Gesellschaftsskandal und brachten exponierte Repräsentanten der lokalen High Society in arge Erklärungsnöte. Die Edelprostituierte trieb ein gefährliches Spiel, indem sie ihren hochgestellten Kunden brisante und geheime Informationen entlockte und diese gegen fürstliche Honorare weiter gab. Eines Morgens fand man die Frau erstochen in ihrem teuren Appartement. Der mysteriöse Mordfall wurde nie aufgeklärt. Möglicherweise war das für einige Promis auch besser so…

Anna Montanaro in der Titelrolle als Mädchen Rosemarie

Für die Titelrolle haben die Produzenten (Thomas Krauth und Andrea Friedrichs) keine Geringere als Anna Montanaro (Grease, Cabaret, Chicago) gewinnen können. Die vielseitige Künstlerin mit der unverwechselbaren Stimme stand bis vor kurzem noch als „Lucy“ bei „Jekyll & Hyde“ auf der Bühne. Eine solche Rolle von Anfang an selbst zu kreieren, ist natürliche eine spannende Herausforderung für die 30-Jährige, die zu den wenigen deutschen Musical-Stars gehört, die sogar am Broadway und im Londoner Westend reüssieren konnten.  Mit von der Partie sind ferner der Schauspieler Bernhard Bettermann als Industrieller und Nitribitt-Mentor Konrad Hartog, Karin Kern und Tom Zahner. „Es ist äußerst spannend zu sehen, wie sich aus der ursprünglichen Idee zu Beginn des Entstehungsprozesses nach und nach eine bühnenreife Inszenierung entwickelt“, sagt Regisseur Dirk Witthuhn. Ihr zu Grunde liegen Motive aus dem gleichnamigen Buch von Erich Kuby.

© by Jürgen Heimann

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Skandal um Rosie: Ein Call-Girl als Musical-Star  – Die ersten Fotos aus Düsseldorf

Premiere am 21.01.2004:  „Der Engel im schwarzen SL“ gibt Vollgas

Der „Engel im schwarzen SL“ hat, wenn auch nicht ganz freiwillig, den Platz hinterm Lenker des auffälligen 190-er Mercedes mit dem auf Wolke 7 vertauscht. Da war er bzw. sie gerade mal 24. Jähes, gewaltsames Ende eines kurzen Lebens, das zuletzt nur noch auf der Überholspur stattfand. Tilt, game over! Der Opener nimmt den Ausgang des Stücks schon vorweg, und trotzdem bleibt es bis zum Schluss spannend.

Eine Trauerprozession beklagt den Tod einer zwischen Lebens- und Geldgier, Sex, Liebe, Frust, Wut und Geltungsdrang hin- und her gerissenen Frau, die sich aus der Gosse bis in die höchsten gesellschaftlichen Kreise hoch ornithologiert hatte und deren Profession in keinem vogelkundlichen Leitfaden zu finden ist: Bordsteinschwalbe. Rosemarie Nitribitt war das bekannteste und aufregendste Luxus-Callgirl der deutschen Nachkriegszeit. Ihr schillerndes Leben (und mysteriösen Sterben) im Wirtschaftswunder-Land beflügelt auch heute, 47 Jahre nachdem es ausgehaucht, noch die Phantasie der Menschen.

Jetzt ist der platinblonde Männertraum, der bei den Herrn der Schöpfung unstillbare Begierden hervorrief, auch auf der Theater-Bühne gelandet und zum Musical-Star mutiert. In wenigen Tagen, am kommenden Mittwoch (21. Januar), hebt sich im intimen Club -Theater des Düsseldorfer Capitol der Vorhang für die mit Spannung erwartete Welt-Premiere des Stücks. Titel: „Das Mädchen Rosemarie“. Dabei handelt es sich um eine weitere, von Thomas Krauth und Andrea Friedrichs produzierte Eigeninszenierung des renommierten Hauses.

Für Buch und Regie zeichnet in Personalunion Dirk Witthuhn verantwortlich, die packende, aufregende Musik, ein prickelnder Mix aus erdigem Rock, Jazz, Chanson und 50-er Jahre-Schlager, steuerte Heribert Feckler bei. Dem Komponisten sind dabei etliche veritable Ohrwürmer geglückt, die sich zwangsläufig in den Lauschgängen des Publikums festkrallen. Pünktlich zum Start kommt auch eine CD in den Handel, auf der sieben Highlight-Songs der Partitur enthalten sind.

Mit Anna Montanaro ist der Titelpart nachgerade ideal besetzt. Die Autoren haben ihr die Rolle quasi auf den Leib und in die Kehle geschrieben haben. Und die vor Energie strotzende Künstlerin agiert und singt umwerfend, wie sich die Besucher der der Uraufführung vorgeschalteten Previews überzeugen konnten. Der Mann an ihrer Seite ist zwar ein Neuling im Musicalgeschäft, hat sich aber als Bühnen- und Filmschauspieler bereits einen großen Namen gemacht: Bernhard Bettermann als Industrieller Konrad Hartog. Auf der Besetzungsliste stehen ferner so bekannte und illustre Namen wie Norbert Lamla, Tom Zahner, Karin Kern und Brigitte Oelke.

Bis zum immer näher rückenden Tag X gibt es für alle Beteiligten noch eine Menge zu tun. Neben dem Feinschliff gilt ihr Hauptaugenmerk der Straffung zahlreicher Spielszenen. In der Ur-Fassung war das Stück mit drei Stunden und zehn Minuten nämlich deutlich zu lang. So wörtlich mochten sie den Begriff abendfüllendes Programm den doch nicht nehmen. Rosalie Marie Auguste Nitribitt war käuflich, das Erlebnis ihrer so trefflich visualisierten und in packende Melodien verpackten Lebensgeschichte ist es (natürlich) auch.

© by Jürgen Heimann

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