Hinterm Horizont - Musical in Berlin
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Musical Hinterm Horizont in Berlin

Weltpremiere Musical Hinterm Horizont 2011 in Berlin

Udo Lindenberg im Sommer 2010: „Dieses Lebenswerk, das muss auf die Bühne. Nicht nur so nice und ein paar Songs - Unsere deutsche Story. Wir haben 20 Jahre Wiedervereinigung. Da ist das genau richtig. Das wird viele Menschen erinnern, weil es die Biographie ist von ganz vielen Leuten. Die Erinnerungen. Die Sehnsüchte und Zielsetzungen. Dass wir die Mauer weg und die Wiedervereinigung irgendwie hinkriegen. Mit den blühenden Landschaften ist es ja immer noch ein bisschen schwierig. Und es ist immer ja auch noch ein bisschen Mauer da. In den Köpfen. Die muss weg.“

Udo Lindenberg: Die Mauer in den Köpfen muss weg

Wie kein anderer glaubte der Rebell und Rockpoet Udo Lindenberg in seiner fanatischen Lässigkeit unermüdlich an ein vereintes Deutschland ohne Grenzen. Mit seiner unverwechselbaren Musik, deutschen Texten mit Tiefgang und seiner charmanten Unverschämtheit sprengte er immer wieder die Mauer in den Köpfen und vereinte die Herzen in Ost und West – lange bevor die DDR Vergangenheit wurde.

Musical Hinterm Horizont am Potsdamer Platz in Berlin

Am 13. Januar 2011, rund 20 Jahre nach der Deutschen Einheit, bringen Stage Entertainment und das St. Pauli Theater, gemeinsam mit Udo Lindenberg, Regisseur Ulrich Waller und Erfolgsautor Thomas Brussig („Sonnenallee“) das Udo-Musical live auf die große Bühne. Am Potsdamer Platz in Berlin, unmittelbar dort, wo früher die Mauer Deutschland trennte, vereint das Musical Hinterm Horizont mit über 20 Hits von Udo Lindenberg Dichtung und Wahrheit in einer bewegenden Geschichte über das "Mädchen aus Ostberlin".

Die Geschichte von Udo und dem Mädchen aus Ostberlin

Die Geschichte: 1983 erhält Udo Lindenberg endlich die Erlaubnis ein Konzert in der DDR zu geben. Sein Auftritt im Palast der Republik treibt der Stasi den Schweiß auf die Stirn, dem begeisterten Publikum die Freudentränen in die Augen und wird der Beginn einer schicksalhaften Liebesbeziehung. Udo lernt das junge FDJ-Mädchen Jessy kennen. „Das Mädchen aus Ostberlin“. Der Stoff, aus dem die Träume in Hinterm Horizont sind. Zwischen beiden entwickelt sich eine Liebe, deren Zukunft von Mauern und Stacheldraht umgeben scheint. Doch während die Stasi noch versucht, der „Udo-Manie“ mit einem eigenen Doppelgänger den Riegel vorzuschieben, klopft der echte Udo schon die nächsten Löcher in die Mauer.

30 Udo Lindenberg Hit Klassiker und ein Bühnenbild zwischen Mauer und Stacheldraht

Ulrich Waller inszeniert das Musical Hinterm Horizont gemeinsam mit Kim Duddy (Choreographie) und Andreas Herbig (Musikalischer Supervisor) für Berlin. Raimund Bauer entwarf das Bühnenbild zwischen Mauer und Stacheldraht. Ilse Welter kreierte das Kostümbild zwischen FDJ, rotem Platz und bunter Republik. Ein übergroßer, drei Tonnen schwerer Lindenberg-Hut dominiert die Bühne im Theater am Potsdamer Platz, auf der rund 30 Darsteller Udo Lindenbergs erstes Musical präsentieren werden. Begleitet werden sie von einer siebenköpfigen Band zu 30 Lindenberg-Klassikern wie „Andrea Doria“, „Ich lieb’ Dich überhaupt nicht mehr“, „Das Mädchen aus Ost-Berlin“, „Wenn du durchhängst“ und natürlich „Hinterm Horizont“.

© Pressetexte: Stage Entertainment; Fotos: Eventpress / Stage

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Udo und das Musical Hinterm Horizont - Wie es dazu kam…

„Da kommen die ganzen Erinnerungen wieder hoch“, so Udo Lindenberg Anfang Juli 2010 in Hamburg. „All die Einzelheiten, an die ich mich kaum erinnern konnte. Jetzt kommt alles zurück. Wie das bei Jessy zu Hause war, all das Palaver, das ich nie so mitgekriegt habe. Die ganzen Begegnungen in Berlin und Moskau. Die ganzen Phantasien gehen da wieder an. Wie ein Feuerwerk in meinem Kopf, aber auch in meinem Herzen, meiner Seele.“

Regisseur Ulrich Waller

Regisseur Ulrich Waller kennt Udo Lindenberg schon seit zwölf Jahren. „Ich hatte lange darüber gegrübelt, wie man mit seiner Musik mehr machen kann. Mit seinen Songs und vor allem einer Geschichte, in der er selbst vorkommt. Diese Lieder haben ganz viel mit Udo zu tun. Sie sind sehr persönlich und kaum austauschbar,“ erklärt Ulrich Waller. „Schließlich hat uns Udo auf Thomas Brussig gebracht. Einen Autor, der aus dem Osten kommt, dort geboren wurde und mitten im Geschehen stand. Der bei dem legendären Konzert 1983 draußen vor der Tür bleiben musste. Rein wollte zu Udo, in den Palast der Republik. Brussig stand für uns stellvertretend für die vielen Fans, die Udo Lindenberg immer in der DDR hatte.“

In Teamarbeit wuchs das Buch zur Show. Das „Mädchen aus Ost-Berlin“ wurde zum Herzstück, erinnert sich Ulrich Waller: „Das Lied entstand ja eigentlich schon zehn Jahre früher, also schon 1973. Kurz nach dem Beginn der Ost-Politik von Willy Brandt - ,Wandel durch Annährung’. Und Lindenberg hatte das damals quasi musikalisch umgesetzt und gegen die Teilung angesungen. Vor dem Hintergrund des geteilten Deutschland entstand dann eine Liebesgeschichte. Westrocker verliebt sich in FDJ–Mädchen.“

An dieser Geschichte wurde weitergearbeitet. „Durch Brussig ist dann auch noch ein zusätzlicher Strang dazu gekommen, dass die Stasi versucht, einen Udo Doppelgänger zu finden“, so Waller. „Weil sie damals – und das kann man anhand der Akten auch relativ genau belegen – doch sehr in Panik waren, was da auf sie zukommt mit Lindenberg, wenn der diese Tour durch die DDR macht und wie sie das unter Kontrolle halten können. Auf Anweisung von höchster Stelle wurde versucht, einen Doppelgänger aufzubauen – quasi Stasi sucht den Super-Udo – und das ging natürlich schief.“

Udo Lindenberg ist selbst sehr stark in die Entstehung des Musicals eingebunden. „Wir wollen nichts erzählen, was die Figur oder Udo als Person in irgendeiner Weise beschädigt oder in ein falsches Licht rückt.“ Udo gibt die Richtung vor. Es ist sein Leben. „Wenn ich mir vorstelle, ich sehe das auf einer großen Bühne, mit einem großen Sound, dann werde ich da wahrscheinlich auch hinter meiner dicken Sonnenbrille manchmal leicht nasse Augen kriegen“, bemerkt Lindenberg.

Hamburg, Anfang Juli 2010: Henk Kivits, Chef von Stage Entertainment International und Johannes Mock-O’Hara, Geschäftsführer von Stage Entertainment Deutschland, haben das ganze Team von Stage Entertainment von zusammen getrommelt, um allen einen ersten Eindruck vom Musical HINTERM HORIZONT zu geben. ‚Reading’ nennt man das. Eigentlich. Doch Regisseur Waller hat auf der kleinen Hamburger Probebühne anderes vor. „Wir haben den Plan etwas geändert“, begrüßt er die Gäste. „...es wird doch schon etwas gespielt“.
Udo Lindenberg betritt den Raum, begrüßt jeden Anwesenden persönlich. Waller nennt ihn liebevoll „Meister“. Udo mag das alles etwas unheimlich vorkommen. Aber er zeigt es nicht. Der Schutz durch Hut und Brille kommt ihm gelegen: Er sitzt in der ersten Reihe seines Lebens...

Was in den folgenden Stunden passiert, ist schwer in Worte zu fassen. Man sieht Udo. Man hört Udo. Man fühlt Udo. Doch der sitzt immer noch still in der ersten Reihe. Man erlebt eine ganz einfache Familie in Ost-Berlin. Deren Leben. Deren Ängste, die Skurillitäten des DDR-Alltags mit einem lachenden Auge, die Schikanen eines Regimes mit einem weinenden. Dazu rockt eine neunköpfige Live-Band aus der anderen Ecke des Raumes die bekannten Melodien, deren Texte die Geschichte weitererzählen, als wären sie extra dafür geschrieben worden.

Udo ist gerührt. Euphorie macht sich breit. „Ich finde es geil!“, gibt er gleich zu Protokoll. „Frische Leute, Top-Besetzung, sehr gute Band, gute Songs. Und vor allem singen die nicht so musicalmäßig. Das ist hier schön straight. Das kann nur der totale Hammer werden!“

„Die Zusammenarbeit mit Udo ist inspirierend“, so Regisseur Ulrich Waller. „Er hat immer wieder neue Ideen und es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie gut das Repertoire seiner Lieder in diese Geschichte passt. Ohne dass man sie vergewaltigen muss, ohne dass man sie umschreiben muss. Das hat uns selbst manchmal überrascht.“

Die meisten Darsteller wurden schon vor dem Workshop im Juli ausgewählt. Ulrich Waller hatte sich schon Wochen zuvor mit Stage Entertainment Casting-Director Ralf Schaedler auf die Suche gemacht. Keine einfache Aufgabe, den richtigen Typ zu finden. Vor allem für die Rolle der Jessy, dem Mädchen aus Ost -Berlin, in das sich Udo verliebt: „Entweder hat man eine großartige Schauspielerin vor sich, die nicht ganz so gut singen kann. Oder eine, die toll singen kann, aber schauspielerisch nicht alle Voraussetzungen erfüllt. Wir mussten jemanden finden, bei der auch das Publikum nachvollziehen kann, wieso sich Udo in diesen schrägen Vogel aus dem Osten verliebt hat. In diese Nachtigall, wie Udo sagen würde. Die muss etwas Besonderes haben.“

Lindenberg ist von dem ersten Ergebnis begeistert: „Mit welcher Liebe und Leidenschaft die das machen. Und sich dem Thema Udo und der ganzen Story zuwenden, finde ich ganz schön berührend. Es geht ja nicht nur um mich. Es geht um uns. Und geht um Deutschland. Die beiden Deutschlands, da hängen ja auch viele Leute mit ihrer Seele und Herzen dran. Alle haben ja wirklich mitgelitten, sich gefreut. Ich war nur der Sänger in dem Prozess.“

Mit dem ersten Workshop hat die neue Show HINTERM HORIZONT eine weitere, wichtige Stufe genommen. Sie soll unterhaltsam sein, aber den Hintergrund der deutschen Geschichte nicht verschweigen. Der jungen Generation einen Eindruck der deutsch-deutschen Vergangenheit geben. Ein großes Anliegen von Udo Lindenberg: „Ich möchte die Brutalität der deutsch-deutschen Teilung zeigen. Das andere Deutschland. Ganz nah, aber irgendwie ganz fern. Ganz verwandt, aber doch exotisch und fremd. Wie die Sprache da war, wie die Feelings waren. Wie der ganze Stress war. Die ganzen Verhaftungen und Belehrungen. U-Haft und die vielen Repressalien.“

„Viele haben ja, nur weil sie Udo gut fanden und Udo-Songs, mördermäßigen Stress erlebt. Was wir hier ja überhaupt gar nicht wussten. Ich wusste es auch nicht. Ich dachte immer, das war doch lustig mit Honni…,“ so Udo. „Aber die vielen Schicksale, die dahinter standen, im Einzelnen - ich habe das immer nur gerüchteweise gehört. Konnte das gar nicht glauben. Bis hin zu Folter und all so was. Dass man da über die Entwicklung von diesem Deutschland etwas erfährt, so richtig genau, etwas authentisch erfährt, und jetzt über die verschiedenen Perspektiven auch buntere Blicke bekommt, ist ganz wichtig.“

Die Uraufführung des Musicals HINTERM HORIZONT wird am 13. Januar 2011 im Theater am Potsdamer Platz gefeiert. Die entscheidende Probenphase beginnt Mitte Dezember. Spätestens dann wird auch Udo seine Koffer packen und für einige Zeit nach Berlin kommen. Verlegt er seine Panikzentrale von Hamburg an den Potsdamer Platz? Wird Udo jetzt zum Theatermenschen? Wir werden sehen.

Die Zitate stammen aus Interviews, gegeben Anfang Juli 2010 in Hamburg.

© Pressetexte: Stage Entertainment; Fotos: Eventpress / Stage

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