Falco Meets Amadeus
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Musical Falco Meets Amadeus auf Tournee

Dance Mephisto – Musical Falco Meets Amadeus auf Tournee

Das Musical Falco Meets Amadeus oder auch kurz FMA hat schon viele Höhe- und Tiefpunkte hinter sich. Sei es das finanzielle Debakel nach der schlechten Auslastung in Oberhausen oder der tragisch-mysteriöse Tod des exzentrischen Darstellers Martin Moss, der die Rolle des Falco Managers Jonny Klein prägte – selbst das Musical hat wie die Charaktere im Stück so manchen ›Skandal‹ hinter sich. Aber genauso wie Falcos und Mozarts Musik ist dieses Musical ein Stehaufmännchen, das nach seiner Weltpremiere im November 2000 am Berliner Theater des Westens schon fast 1 Million Zuschauer u.a. in München, Graz, Klagenfurt und Wien begrüßte.
Auch in diesem Jahr feiert der ›Mann mit dem Koks‹ und der dunklen Sonnenbrille wieder ein gefeiertes ›Coming Home‹. Im Düsseldorfer Capitol-Theater sorgten Falcos Welthits vom 04.04. bis 23.04.06 für ein ausverkauftes Haus, danach ging es nach Trier, Aachen, Münster, Lübeck, Braunschweig, Cottbus und bis zum 07.05. erneut nach Berlin ins Tempodrom.
Seit 6 Jahren führt erneut Axel Herrig als perfektes Falco-Double das Ensemble an. Er beherrscht wie kein anderer den Wiener Schmäh und die Ausstrahlung des Originals und kopiert dabei die Gesangstimme von Falco so lebensecht, dass man wirklich an eine Wiederauferstehung von den Toten glauben mag. Den Pakt mit dem Teufel schließt Falco symbolisch mit dem ›Kommissar‹ Gudrun Schade, die ihre diabolische Ausstrahlung von ihrer Rolle als ›Killer Queen‹ im Kölner We Will Rock You mitbringt. Christof Weber darf als quirliger Amadeus aktuelle Kommentare zu ›seinem‹ Mozart-Jahr mit einbringen, ist aber in dieser Neufassung in einigen langatmigen Monologen von früheren Inszenierungen deutlich gestutzt worden, was dem Tempo der Show aber sehr gut tut.

Leider betreffen die Kürzungen auch die fantastischen Tanzeinlagen des durchweg engagierten Ensembles, das von ursprünglich zwei Dutzend auf nur 10 Tänzerinnen und Tänzer verdichtet wurde. Doch die Allgegenwärtigkeit des Tanzensembles, das zu ›Jeanny‹ noch etwas steif wirkte, bei ›Rock Me Amadeus‹ aber schon mächtig zulegte und bei ›Dance Mephisto‹ mit einem unglaublich starken Koffi Missah als schleimiger Agent Jonny Klein, der Falco mit seiner Frau Konny (Stefanie Kock) betrügt, ein erotisches Feuerwerk präsentierte, das mit ›Push ,Push‹ seinen Höhepunkt erreichte. Wo soviel Power von so wenigen Tänzern getragen werden muss, ist es verständlich, dass die Songs, die sich früher noch als Maxi-Versionen mit ausladenden Instrumentaleinlagen präsentierten, jetzt schon aus Konditionsgründen nur in der kürzeren Standard-Version gezeigt werden können. Als Trostpflaster gibt es dafür einen neuen Falco-Song im ersten Akt, der nicht einmal im Programmheft Erwähnung findet!
So ist die neue Inszenierung des Musicals Falco meets Amadeus mit knapp unter zwei Stunden Spielzeit um rund 30 Minuten kürzer, aber deutlich runder als die inhaltlich verwirrende Urfassung. Der typische 90er Jahre ›Sound Of Musik‹ ist mit FMA lebendiger denn je und es werden sicherlich weitere Tour Termine für dieses Kultmusical folgen.

© Text und Photos by Stephan Drewianka, Musical-World.de; Dieser Artikel erschien ebenfalls in der Fachzeitschrift Blickpunkt Musical, Ausgabe 03/06, Mai-Juni 2006

Lesen Sie auch die DVD-Kritik zu FMA!

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