Musical Die 13,5 Leben des Käptain Blaubär
Musical Die 13,5 Leben des Käptain Blaubär
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Musical Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär

Eine skurrile Reise in eine phantastische Welt

„Gelungenere Unterhaltung wird es in absehbarer Zeit schwerlich geben“, urteilte die Frankfurter Allgemeine Zeitung über die phantastischen Abenteuer eines blauen Bären. Einhellig begeistert zeigten sich Presse und Leser. Weit über 750.000 mal wurde der Roman Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär verkauft, mehr als dreißig Wochen hielt sich das Buch auf den Bestsellerlisten. Nach den Jahren der „Kindertümelei“, so Walter Moers, sei sein Roman ein Versuch gewesen, den Käpt´n Blaubär wieder auf „Erwachsenenkurs“ zu bringen. Tatsächlich hat sich der Blaubär von seiner ersten Erscheinungsgestalt als Lügen erzählender Opa beim WDR zu ganz neuen Höhen aufgeschwungen.
Der geradezu barock anmutende Titel bezeichnet ein Werk, in dem atemberaubende Hirngespinste und Phantastereien eines in sich geschlossenen Kosmos überborden. Walter Moers entführt in eine Welt abenteuerlicher Komik, die ironisch und voller Witz ihr Spiel mit unserer Wirklichkeit treibt. „Seit dem Schaffen des alten Lügenbarons Karl Friedrich Freiherr von Münchhausen hat niemand mehr mit ähnlich ausschweifender Phantasie die Winkel abendländischer Kultur durchforstet“, urteilte die Süddeutsche Zeitung. Entstanden ist im Genre gängiger Abenteuer- und Fantasyliteratur der Entwicklungsroman eines Blaubären. Nichts ist Moers heilig, alles kann als Stoff für eine aberwitzige Idee dienen. Paten standen die Simpsons und Monty Python, Vorbilder lieferten Werke Michael Endes und Douglas Adams, John Ronald Reuel Tolkiens und Jonathan Swifts, die Irrfahrten des Odysseus, Bibelsegmente sowie bekannte Filme von Spielberg und Lucas. Triefend vor Pseudowissenschaftlichkeit persifliert Moers jeglichen Anspruch zu belehren.

Mit scharfem Witz erzählt der Meister der Übertreibungen, der unermesslichen Steigerungen und Mutationen einen satirischen Bildungsroman mit einer bizarren Figurenwelt:
Käpt´n Blaubär, der schlitzohrige Abenteurer auf den sieben Meeren der Phantasie, macht sich auf die Suche nach dem Glück. Im legendären Atlantis hofft er, seinesgleichen und Freunde zu finden. Nach dem Motto „Das Leben ist zu kostbar, um es dem Schicksal zu überlassen“, durchquert er verwegen groteske Landschaften wie eine Wüste aus Zucker, einen bewohnten Tornado und den Kopf eines Riesen, wo ihm eine Schlechte Idee das Leben rettet. Wilde Zwergpiraten, geschwätzige Tratschwellen, düstere Finsterbergtrolle und andere Zeitgenossen begegnen ihm auf seiner Reise durch das legendäre Zamonien. Unterstützung findet er bei dem kurzsichtigen Rettungssaurier Deus X. Machina – der sich auf Rettungen in letzter Sekunde spezialisiert hat – und bei Prof. Dr. Abdul Nachtigaller, einem Eydeeten mit sieben Gehirnen, dessen Devise frei nach Francis Bacon „Wissen ist Nacht!“ lautet.

„Blaubärs Lebensroman ist rasante Literatur“, so befand der Spiegel. Jetzt haben sich Kreative gefunden, die Walter Moers davon überzeugen konnten, dass sie das scheinbar Unmögliche Wirklichkeit werden lassen können: Martin Lingnau und Heiko Wohlgemuth haben aus dem siebenhundert Seiten umfassenden phantastischen Werk eine Bühnenfassung erarbeitet, ein Musical für Erwachsene.
Inszeniert wird durch den Regisseur Zapo Schwalbe ein Buch, das vor Einfallsreichtum, unglaublichen Begebenheiten, skurrilen Figuren, grimmig-ironischen Handlungswendungen und intellektuellen Haarspaltereien nur so strotzt. Wie einen Rausch erlebt man so auch die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär auf der Bühne. Die Zeltpaläste entführen den Besucher schon beim Betreten in eine Welt des verrückten Witzes. Atemberaubend öffnet sich die Bühne mit   immer neuen Phantasiebildern in unglaublichen Dimensionen. Und so vielfältig wie die phantastischen Figuren, farbenprächtigen Kostüme und originellen Puppen ist die Musik von Martin Lingnau und Heiko Wohlgemuth: Rauhe Seemanns-Shanties, fetziger Swing, zauberhafte Balladen und wuchtige Orchesterklänge erzählen dem Besucher Geschichten aus einer fabelhaften Welt. Dabei bricht dieses Musical zuweilen ironisch mit der Tradition seines Genres, die Liebeslieder überdrehen von eingängigem Schmelz zu schrägen Dissonanzen, die Vermittlung neuer Inhalte findet neue Ausdrucksformen.
Mit dem Käpt´n Blaubär kommt auf einer großen Bühne das Comedy Musical nach Deutschland, voller Witz und Esprit. Verwirklicht wird die Umsetzung des Romans eines deutschen Autors in einer Inszenierung, die ihre Ursprünge in den Traditionen des Theaters findet, bewegungsintensiv, voller ausgefallener Choreographien. Hierfür braucht es ganz besondere Darsteller: mit Lust am Neuen, Spaß an der Herausforderung, mit der Fähigkeit, Innovationen zu schaffen. Die Macher des wahrscheinlich erlogensten Musicals der Welt haben einen ganzen Kosmos auf die Bühne gezaubert und ihren Teil zu der Unsterblichkeit des Lügengladiatoren Käpt´n Blaubär beigetragen, denn, so Moers:
„Wenn in wer-weiß-wievielen Jahren irgendwas von mir übrig bleibt, dann wird das Käpt´n Blaubär sein. Ich halte ihn für das Gelungenste, was ich in die Welt gesetzt habe.“

Martin Lingnau und Heiko Wohlgemuth: Die Autoren des Musicals

Moersscher Humor in Ton und Wort

Die Welt, die Walter Moers in den 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär erschaffen hat, explodiert geradezu vor Einfällen, Phantasie und vielseitiger Schöpfungskraft. Diesen Facettenreichtum künstlerisch umsetzen zu können, sahen Martin Lingnau und Heiko Wohlgemuth als ein Geschenk an Komponist und Texter. Rockige Piraten-Shanties, fetziger Swing, schmelzende Balladen und wuchtige Orchesterklänge erfüllen des Käptn´s Zeltpaläste und erzählen von bizarren Erfindungen, Entdeckungen, Prüfungen, Heldentaten und Katastrophen – weise und gelehrt, gemein und grausam, aber auch rührend und empfindsam und immer spannend. Mit einer breiten Palette musikalischer Möglichkeiten haben die beiden Künstler den moersschen Humor eingefangen, seine Sprachgewandtheit und seinen Wortwitz auf der Bühne zum Leben erweckt.

Martin Lingnau: Komposition und Konzeption

Geprägt wird die Inszenierung von einem der erfolgreichsten Musiktheaterautoren und Komponisten Deutschlands: Mehr als eine Million Besucher sahen die vielfach ausgezeichneten Produktionen Martin Lingnaus. Seine Musicals Fifty Fifty, Villa Sonnenschein, Jostein Gaarders Orangenmädchen, Heiße Ecke und Swinging St. Pauli/ Swinging Berlin werden in ganz Deutschland bejubelt. Außerdem zählt Martin Lingnau zu den Erfindern der Pension Schmidt, der erfolgreichsten deutschen Bühnen-Soap-Opera. Allein in Hamburg werden im Sommer 2006 drei seiner Musicals gleichzeitig gezeigt. Als Pianist arbeitet er mit Künstlern wie Lucia Alberti und Udo Lindenberg zusammen. Er schreibt Popsongs, komponiert für TV und Theater, wie etwa 2005 für die Inszenierung Dieter Wedels Ein besserer Herr an den Hamburger Kammerspielen. Als künstlerisch-musikalischer Leiter ist er für das Hamburger Schmidt Theater, das Schmidts TIVOLI und SeeLive TIVOLI tätig.

Heiko Wohlgemuth: Buch und Songtexte

Die Texte des Käpt´n Blaubär Musicals stammen von einem weiteren Multitalent: Heiko Wohlgemuth hat bereits zahlreiche Stücke verfasst. Größte Erfolge feierten seine Werke Achtung. Selten. Die Comedian Harmonists, Heisse Ecke, Swinging St. Pauli/ Swinging Berlin, Pension Schmidt und Villa Sonnenschein. Als Schauspieler und Comedian agierte er in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen. Auf der Theaterbühne stand er etwa für den Quatsch Comedy Club Berlin, das Metropol Theater Wien, Schmidts Tivoli und das Schmidt Theater Hamburg. „Es war eine unglaubliche Herausforderung, diesen siebenhundert Seiten fassenden Roman, diesen Quell an absurder Skurrilität, diesen überbordenden moersschen Kosmos in ein Bühnenstück zu verwandeln“, so der Künstler. „Und jetzt denke ich während der Proben oft: ‚Wow – das wird noch viel besser, als alles, was ich mir jemals vorgestellt habe’.“

Zapo Schwalbe: Der Regisseur

Gemeinsam mit seinem Team hat sich Zapo Schwalbe an ein Abenteuer gemacht: die Umsetzung des phantastischen Romans Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär in ein Musical. Die Aufgabe entspricht dem Multitalent. Als Schauspieler, Artist und Autor war Zapo Schwalbe bereits tätig, seine Profession ist das Regiefach. Nach seiner Ausbildung in Frankreich und der Promotion in Deutschland wurde er Deutschlands jüngster Intendant am Landestheater Württemberg-Hohenzollern Tübingen Reutlingen. Er hatte eine Professur an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover inne, anschließend war er zehn Jahre lang Intendant in Essen. Als Regisseur brachte er unter anderem das Musical Vom Geist der Weihnacht am Berliner Theater des Westens und im Musical Dome Köln auf die Bühne. Er inszenierte eine vielbeachtete Fassung von Wilsons The Black Rider, die Rockoper Starmania und das mehrfach ausgezeichnete Musical Der Mann von La Mancha. An dem Stoff Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär fasziniert ihn der deftige Wahn- und Katastrophenwitz:
„So turbulent wie der Stoff ist auch unsere Arbeit an dem Musical. Mein Theater ist sehr bewegungsintensiv, ich arbeite viel mit geradezu artistischen Elementen. Meine Künstler müssen bereit sein für das Neue, sie müssen Freude haben am Experimentieren. Ich möchte keine glattgeschliffenen Darsteller auf der Bühne stehen haben, sondern Individuen, echte Typen, die durch ihre Eigenarten das Werk Moers, seinen Witz, auf der Bühne lebendig werden lassen.“

Carsten Sommer: Der Puppenbauer

Da sich die Inszenierung des Musicals nah an die Buchvorlage hält, stellt die Erschaffung dreidimensionaler Puppen und Figuren nach den Zeichnungen Walter Moers eine besondere Herausforderung dar. Jahrelange Erfahrungen hat hierbei der Puppenbauer Carsten Sommer. Seit seinem dreizehnten Lebensjahr konstruiert er Trickmodellpuppen. Er erschuf die Käpt´n-Blaubär-Puppe des WDR und die dreidimensionalen Figuren von Moers Kleinem Arschloch, Peppi sowie von dem Alten Sack. Auch die Gummipolitiker der Gerd-Show erblickten in seinem Atelier das Licht der Welt. Sommer sieht es als besondere Herausforderung an, „dass die Figuren von Walter Moers auf verschiedenen Ebenen wirken. Sie sind plakativ und provozierend, ironisierend, aber auch niedlich – und in jedem Fall durchweg ungewöhnlich“.

Flanieren im fernen Zamonien

Blaubärs Musical Palast

Bereits im Foyer werden die Besucher des Käpt´n Blaubär Musicals in die skurrile Welt des moersschen Humors entführt. Schauplatz ist Megather, das Kolosseum in Atlantis, in dem Käpt´n Blaubär seine unübertroffenen Triumphe als Lügengladiator feiert. Die Gäste wandeln zwischen Romanillustrationen von Walter Moers. Als überdimensionale Wesen bevölkern seine Figuren die Wandelgänge des Amphitheaters, einen zamonischen Marktplatz, in dem typische Speisen und Getränke der Region und viele schräge Geschenkartikel feilgeboten werden. Drei riesige Zelte umfasst Blaubärs Musical Palast. Allein das Hauptzelt erhebt sich, auf einer Fläche von 2.000 m2, 14 Meter über die Zeltstadt. 150 Arbeiter sind allein für den Auf- und Abbau nötig. Für besondere Veranstaltungen kann das VIP-Zelt gemietet werden. In siebzig Containern finden unter anderem Tischlerei , Schneiderei, Kostümwerkstätten, Büros, Gesang- und Probenräume, Aufenthaltsräume, Maskenateliers und Küchen Platz. Zehntausende von Schrauben werden verarbeitet, mehrere 10.000 m2 Stoff verlegt. Die Auf- und Abbauten sowie der Transport von einem Gastspielort zum nächsten erfordern logistische Höchstleistungen. Organisiert wird das Ganze von Zeltbaumeister Claudio Urban. Als technischer Leiter betreute er bereits zahllose Festivals, seit drei Jahren ist er führend für den reibungslosen Ablauf der Palazzo Produktionen GmbH in Deutschland, Tschechien, Holland und Österreich tätig. Käpt´n Blaubär ist aber auch für ihn eine besondere Herausforderung, eines seiner bisher größten Projekte.

Lesen Sie das große Interview mit Autor/Texter Heiko Wohlgemuth bei den Darsteller-Interviews!

© by Stephan Drewianka, Pressetext & Photos: FKP Scorpio Konzertproduktionen GmbH

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