Musicalstar Katja Berg
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Interview mit Musical Darstellerin Katja Berg

Katja Berg: Aus der Ägäis über Transsylvanien ins Ga-Ga-Land

So richtig im Geschäft, sodass sie davon leben kann, ist sie erst (oder bereits) seit acht Jahren. Höhen und Tiefen, Erfolge, Flops und Rückschläge inklusive. Risiken und Nebenwirkungen einer Berufswahl, über die kein Apotheker Auskunft gibt. An dem dunkelblonden Wirbelwind aus dem ehemaligen Osten kommt auf Dauer kein Musical-Interessierter vorbei. Früher oder später stößt er auf dieser oder jener Besetzungstafel zwangsläufig auf den Namen Katja Berg, sei es in einer Low-Budget- oder in einer Hochglanz-Produktion, sei es in einem kleinen Theater, oder in einem der ganz großen Musentempel.

Ein Wirbelwind, der sich jeden Abend auf den akustischen Gehalts-Scheck freut

Zielstrebig, mit großer Stimme, viel Talent und einem gesunden Selbstbewusstsein gesegnet, hat sich das Mädel aus Gera nie irre machen lassen, dass die Entscheidung, gerade diesen Job zu ergreifen, vielleicht doch nicht die richtige gewesen sein könnte. Auf die Bühne wollte sie schon immer. Konsequente Beharrlichkeit, Durchsetzungsvermögen und die Pfründe, mit denen sie zweifelsohne wuchern kann, haben die vielseitige Künstlerin ihren Weg machen lassen. Und doch sind es nicht Karriere, Glanz und Ruhm, denen sie alles andere unterordnen würde. Auf die Frage nach ihren Zielen und Zukunftswünschen rangiert das private Glück schon an erster Stelle – vor allem anderen. Die Tätigkeit des Musicaldarstellers gehört ja nicht gerade zu den sozialverträglichsten. Das Zigeunerleben – heute hier, morgen dort – macht private Bindungen wenn schon nicht unmöglich, so doch immens schwierig. Davon können viele aus der Branche im wahrsten Sinne des Wortes ein Lied singen.

Kein Lückenbüßer

Kreuz und quer durch die Republik scheuchen lassen hat sich auch Katja Berg von ihren bisherigen Engagements – und das sind, gemessen an einer doch überschaubaren Zeit von „nur“ acht Jahren, doch schon eine ganze Menge. Gelandet ist sie zuletzt im Kölner Ga-Ga-Land, beim Musical We will rock you. Im Musical Dome steht die junge Frau seit Mitte Dezember als „Scaramouche“ auf den Brettern – befristet bis Mitte dieses Jahres. Der Job war von Anfang an als eine Art „Schwangerschaftsvertretung“ ausgelegt, reizte die quirlige Aktrice aber, weil sie diese Rolle doch erheblich von allen ihren bisherigen abhob. Und da war eine sich in den Mutterschaftsurlaub verabschiedende Vera Bolten, die da ziemlich große Fußspuren hinterlassen hatte. Und genau das war für „die Berg“ auch eine schöne Herausforderung.  Ihre Vielseitigkeit und Wandlungsfähigkeit hatte die temperamentvolle Mezzosopranistin schon in der Vergangenheit  wiederholt unter Beweis gestellt, und so wunderte es nicht, dass sich auch auf diesem neuen Posten ihre Frau stand. Die ausgebildete Jazz- und Showtänzerin entpuppte sich als eine hervorragende Wahl und macht als freche, schlagfertige Punk-Göhre eine blendende Figur – in mimischer wie in vokaler Hinsicht. Ein Lückenbüßer sieht anders aus!


Viele Baustellen

Sie gehörte einst zu den jüngsten Preisträgerinnen des Bundeswettbewerbs für Gesang, hat neben ihrer Theatertätigkeit jede Menge Radio- und Fernseherfahrung angehäuft, ist Gala-gestählt , verdingte sich als Lead- und Backgroundsängerin in diversen Band- und Showprojekten und stand, von zahlreichen kleineren Inszenierungen einmal abgesehen, bereits in vielen großen Produktionen in der ersten Reihe. Ob als Erstbesetzung „Sophie“ in Mamma Mia, als Magd Magda bei den Berliner Vampiren, als „Mädchen Rosemarie“, Frau Wirtin bei den „Elenden in Tecklenburg, oder daselbst als „hair-iges“ Hippie-Girl „Sheila“, punkten konnte sie eigentlich in allen ihren bisherigen Rollen. Katja Berg belebt „ihre“ Figuren mit einer beim Publikum ankommenden Kombination aus Temperament, Ausdruckskraft und Spielfreude. Meist ist auch etwas Augenzwinkern dabei, wohldosiert stets, nie übertrieben. Dennoch, eine ausgesprochene Ulknudel ist Katja Berg nicht, aber sie liebt die humvorvollen, lustigen Rollen. Die kommen ihrem fröhlichen Naturell entgegen.

Interview mit Katja Berg

Im „blauen Müllsack“ in Köln, in dem die „We will rock you“-Lichter im Juni doch noch nicht verlöschen, sondern bis zum Herbst leuchten, stand Katja Berg unserem Gast-Rezensent Jürgen Heimann Rede und Antwort und plauderte offenherzig über Gott und die Welt, sich selbst, ihre Sicht der Dinge, Casting-Shows und falsche Töne.

JH: Was ist für Dich der Unterschied zwischen einer großen Produktion, wie z.B. hier bei WWRY, und einer kleinen?

Katja Berg: Das ist vor allem der Abstand zum Publikum, der bei einer großen Produktion in einem großen Haus natürlich auch viel größer und distanzierter ist. Man singt da bis in den dritten Rang hinauf und versucht die Menschen zu erreichen. In einer kleinen Produktion kriegt man viel unmittelbarer die Reaktion und das Feedback des Publikums mit. Aber ich mag beides.

JH: Wie ist es für Dich, in eine bestehende Produktion einzusteigen, anstatt von Anfang an dabei zu sein, wo Du die jeweilige Rolle bestimmt auch ein kleines Stück weit mit prägen kannst. Als Zwischeneinsteiger hingegen musst Du ja mehr oder weniger in einen vorgefertigten Anzug steigen.

Katja Berg: Also, ich habe schon ziemlich großen Respekt vor der Rolle der „Scaramouche“ gehabt. Die ist ja schon eine ganz spezielle, eigene Type. Aber ich hatte Glück und war sehr erleichtert, als man mir bereits am ersten Probentag gesagt hat „Du musst hier niemanden kopieren. Du hast eine andere Stimme, eine andere Persönlichkeit, ein anderes Temperament, und genau das muss hier mit einfließen“. Da war ich ziemlich erleichtert und glücklich, dass ich auch in den Proben ganz entspannt an diese neue Aufgabe heran gehen konnte. Kurzum, ich habe mich hier vom ersten Tag an sauwohl gefühlt.

Abba und Roland Kaiser

JH: Hast Du einen (besonderen) Bezug zu Queen?

Katja Berg: Es war hier in Köln eigentlich das erste Mal, dass ich näher mit ihrer Musik in Berührung gekommen bin. Ich bin zwar damit groß geworden, habe sie erst im Laufe dieser Produktion schätzen gelernt. Die Songs und die Arrangements sind echt der Hammer. Da ist mir bisher etwas entgangen. Gut, in der ehemaligen DDR waren Queen auch zu hören, aber für mich kamen eher Abba, Phil Collins oder Roland Kaiser über die Mauer. (Lacht)

JH: Wie war Dein erster Eindruck von dem Stück?

Katja Berg: Ich war total baff. Und schon nach der ersten Show, die ich mir angesehen habe, waren mir Galileo und Scaramouche irgendwie vertraut. Es ist selten, dass man mit Figuren aus einem Stück so intensiv mitgehen und ihnen auf einer Reise folgen kann. Das ist wie mit dem Professor und Alfred im „Tanz der Vampire“. Denen folgst Du, die erleben Abenteuer und die lernt man wirklich kennen.

JH: Ist die Reaktion des Publikums hier im Ga-Ga-Land anders als in „normalen“ Musical-Aufführungen?

Katja Berg: Ich denke schon. Es herrscht hier eher eine Atmosphäre wie in einem mit Dialogen durchsetztem Rock-Konzert. Die meisten Leute kennen die Songs und singen und gehen mit, auch bei den Dialogen und den Gags. Und wenn am Ende der ganze Saal steht und tobt – kann es für uns Darsteller etwas Schöneres geben?

JH: Wie viel Marketing braucht denn ein Musical?

Katja Berg: Gutes und pfiffiges Marketing ist schon sehr wichtig und entscheidet zu einem wesentlichen Teil über Erfolg oder Misserfolg einer Produktion. Wovon ich freilich nichts halte, ist die aus den USA übernommene Masche, Prominente aus Film und Fernsehen als personelle Zug- und Werbepferde für ein Musical zu verpflichten. Die haben es nicht verdient, auf einer solchen Bühne zu stehen, weil ihnen ganz einfach die Ausbildung oder die Ausdauer fehlt, über Monate hinweg täglich ein solides Niveau zu halten. Das Beispiel einer Jasmine Wagner beim „Geist der Weihnacht“ bestätigt mich in dieser Ansicht. Andererseits: Es kann auch funktionieren, wie Alexander Klaws bewiesen hat, mit dem ich in Berlin „TdV“ gemacht habe. Der hat die Rolle des Alfred ganz eigen gefüllt und uns damit alle sehr angenehm überrascht.

JH: Die televisionäre Suche nach dem ultimativen Superstar scheint ja inzwischen auch das Musical-Genre eingeholt zu haben.

Katja Berg: Was jetzt die neuen Castingshows auf SAT 1 und im ZDF angeht, finde ich, es ist keine wirklich neue, aber eine wirksame Art, das Thema Musical zu transportieren. Vor Oper, Schauspiel, Klassik und Film haben die meisten Zuschauer ja Respekt, aber das Musical ist für die meisten halt „leichte Muse“ und wird oftmals belächelt. Es ist sicher nicht schlecht, einmal zu zeigen, wie verdammt hart es ist, in dieser Branche an einen Job zu kommen, wo man sich gegen hunderte von Mitbewerbern behaupten muss.

TV-Castings: Die Fäden werden hinter der Kamera gezogen

JH: Aber das ist doch nicht die Intention der Fernsehmacher?

Katja Berg: Nein, ganz sicherlich nicht. Letzendlich ist es ein einstündiger Werbespot für die Premiere einer neuer Musicalproduktion. Ich bin ja selbst einmal Teil einer Casting-Sendung gewesen. Und zwar war das 2003. Da suchte das ZDF „Die deutsche Stimme“ und ich war eine Finalistin. Ich habe damals sehr viel gelernt. Auch in anderer Hinsicht: Die Fäden, die da hinter der Kamera gezogen werden, davon ahnt kein Zuschauer etwas. Aber um auf die aktuelle Tarzan- Jane- und Rusty-Suche im TV zurück zu kommen: Wir alle haben ein bisschen Angst, dass es in Zukunft nur noch so läuft, dass man keine Chance auf eine Hauptrolle mehr hat, ohne zuvor ein landesweites Fernseh-Casting durchlaufen zu müssen. Und diese Gefahr besteht, sollten diese neuen Formate erfolgreich und die Zuschauerquoten entsprechend sein. Schon einige Kollegen haben gesagt, in diesem Fall würden sie den Beruf wechseln. So weit möchte ich nicht gehen, aber diese Entwicklung macht mir schon Sorgen. Ich glaube nicht, dass es im Interesse der Sache liegt, wenn blutige Amateure und erfahrene Künstler vor dem Fernsehpublikum um eine Rolle wetteifern. Ich denke, viele Darsteller werden diese Form der Auslese boykottieren. Trotzdem wünsche ich allen Teilnehmern viel Erfolg und hoffe, dass sie erhobenen Hauptes und geschärften Blickes aus den Castings gehen und den kurzlebigen Wirbel nicht allzu ernst nehmen.

JH: Was ist denn für Dich selbst wichtig, wenn Du auf der Bühne stehst. Welche Ansprüche stellst Du an Dich?

Katja Berg: Ganz normale, ich bin natürlich unzufrieden mit mir, wenn ich mir selbst nicht abnehme, was ich da spiele oder wenn ich nicht ganz den Ton getroffen habe. Mittlerweile kann ich aber über eigene Fehler besser schmunzeln, weniger über Meinungen anderer Leute grübeln und vertraue heute viel mehr meinem eigenen Instinkt.

JH: Wie gehst Du mit Kritik um? Künstler stehen ja Abend für Abend im Rampenlicht und werden dadurch angreifbar. Theoretisch kann Euch jeder Rezensent von eigenen Gnaden ans Bein pinkeln.

Katja Berg: Glücklicherweise habe ich in den vergangenen acht Jahren noch keinen Verriss in den Medien kassiert. So etwas ist mir bislang Gott sei Dank erspart geblieben – noch. Andererseits muss ich mich kritischen Stimmen sowieso stellen und mich damit auseinander setzen, sei es seitens der Abendspielleitung, seitens von Fans, Bekannten oder Freunden. Und so etwas ist ja immer auch eine Chance, etwas besser machen zu können. Kritik kann belebend und konstruktiv sein, sofern sie in einem sachlichen, respektvollen Rahmen erfolgt.

JH: Was hat Dich überhaupt in diesen Beruf getrieben?

Katja Berg: Das Singen, Tanzen und Herumalbern war schon immer ein Teil von mir. Schon im Kindergarten habe ich der Gruppe Geschichten erzählt und aus Gardinen Röcke gebastelt. Als Jugendliche habe ich den Film „My Fair Lady“ mit Audrey Hepburn gesehen, das war so eine Art Schlüsselerlebnis. Damals wusste ich noch nicht, dass man so etwas überhaupt studieren kann. Später habe ich dann auch etwas aus „MFL“ zur Aufnahmeprüfung an der Universität der Künste in Berlin vorgesungen.

JH: Liegen Dir eher tragische, oder heitere Charaktere?

Katja Berg: Wenn ich auf meine Engagements schaue, bemerke ich, dass ich überwiegend sexy, temperamentvoll oder komisch besetzt werde. Andererseits würde ich aber gerne auch mal etwas ganz Ernsthaftes machen. Icke bin da janz offen, wa!

JH: Was sind denn für Dich die Kriterien, nach denen Du entscheidest, Dich bei diesen oder jenen Auditions vorzustellen?

Katja Berg: Da steht an erster Stelle die Musik. Du musst die Musik mögen, denn Du musst die Songs ja jeden Abend singen können, ohne anschließend Kopfschmerzen zu haben. Aber auch der Ort, die Spielstätte, an denen ein Stück aufgeführt wird, wird zunehmend wichtiger für mich. Ich möchte nicht ständig kreuz und quer durch die Republik ziehen, um irgendwo aufzutreten. Denn: Je älter man wird, umso wichtiger wird auch das Leben, nachdem der Vorhang gefallen ist. Man braucht einen Heimathafen.

JH: Heimathafen?

Katja Berg: Ja, ich bin zwar in Gera geboren, aber Berlin ist mein zu Hause. Von Köln fliege ich jedes Wochenende dorthin zurück, um bei meinem Freund zu sein.

JH: Welche Voraussetzungen muss ein Part sonst noch bieten, um Dich zu reizen?

Katja Berg: Spannend und herausfordernd wird es immer dann, wenn sich die Rolle im Laufe der Handlung entwickelt. Das findet man im Musical leider für Frauen nicht oft, dass sich am Ende die Protagonistin verändert hat, die Persönlichkeit reift und sich eine Wandlung vollzieht. Das sieht man aber bei Scaramouche.

Nicht nur die Freundin des jungen Helden

JH: Was gefällt Dir an der Rolle?

Katja Berg: Scaramouche ist kratzbürstig, hat Ecken und Kanten und ist kein Ja-Sager, sondern einfach eine trockene freche Göre, die sagt was sie denkt und sich auflehnt gegen das System. Wie ein unsicherer Teenager, zuerst lieber erst mal laut bellen, bevor man verletzt wird, aber voller Sehnsucht und Liebesbedürfnis. Und das macht den Reiz aus, diese Rolle zu spielen. Für Frauen gibt es in Musicals nicht oft die Möglichkeit, Vielschichtigkeit zu zeigen. Für die Freundin des jungen Helden ist selten mehr gefragt als hübsche Optik und lange Töne.

JH: Und was könntest Du Dir in dieser Preisklasse vorstellen, was würdest Du gerne mal machen?

Katja Berg: Och, da gibt es schon noch einiges auf meiner Wunschliste. An erster Stelle die Eliza Doolittle in „My Fair Lady“ Aber auch die Sally Bowles in „Cabaret“ wäre eine Herausforderung. Aber auch ein völlig unbekanntes neues Stück wäre großartig.

JH: Wo siehst Du Dich in zehn Jahren?

Katja Berg: Du meinst privat? Am Wasser lebend und privat wie beruflich glücklich.

JH: Was ziehst Du aus Deinem Beruf heraus, was gibt er Dir persönlich?

Katja Berg: Der Beruf des Bühnenkünstlers ist der dankbarste überhaupt, durch den Applaus am Ende eines jeden Stückes. Ich nenne das den „akustischen Gehalts-Scheck“. Und das kann kein Versicherungsangestellter, kein Anwalt oder Bäcker von sich behaupten. Jeder braucht ab und zu ein Erfolgserlebnis, ein Dankeschön oder einen Klopfer auf die Schulter... ob als Erwachsener, aber besonders als Kind. Und wir Künstler bekommen diese Anerkennung Abend für Abend. Man muss das jedes Mal dankbar genießen.

JH: Siehst oder hörst Du Dir denn auch privat Musicals an?

Katja Berg: Ja schon, aber in den letzten drei, vier Jahren gehe ich auch ganz gezielt in die Oper oder ins Schauspiel. Das ist faszinierend. Ich würde auch gerne mal ein reines Schauspielstück machen. Davor habe ich großen Respekt. Ich sah letztens Katja Riemann in „Anna Karenina“ Iist schon verrückt wie viel selbst in reinen Schauspielstücken mit Musik und Gesang gearbeitet wird.

JH: Was hörst Du denn privat für eine Art von Musik?

Katja Berg: Marvin Gaye, Stevie Wonder, Amy Winehouse, Black Music, Soul, da steh’ ich drauf.

JH: Wohin und wie entwickelt sich das Musical in Deutschland – aus Deiner Sicht?

Katja Berg: Ich habe das Gefühl, dass die Reise immer mehr in Richtung Adaption geht. Also Stücke, die erfolgreich in New York oder London gelaufen sind, hierher zu holen. Die Musicalbranche bei uns ist, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht besonders mutig, eigene Stücke auf die Bühne zu bringen, um damit ein deutsches Original zu schaffen. Man geht für meine Begriffe zu sehr auf Nummer sicher und orientiert sich am rein wirtschaftlichen Erfolg. Daher freue ich mich umso mehr auf kommende Stücke wie zum Beispiel „Der Schuh des Manitu“ im Herbst in Berlin.

Die Hochzeitsglocken läuten

JH: Was ist denn Dein Lieblingskomponist?

Katja Berg: Unter anderem Michel Legrand und Jim Steinman.

JH: Und dein Lieblingsregisseur?

Katja Berg: Das ist schwer. Da könnte ich jetzt einige aufzählen, mit denen die Zusammenarbeit äußerst angenehm war. Die richtige Mischung aus Menschlichkeit und Autorität muss ein Regisseur für mich haben. Einerseits offen für künstlerische Vorschläge des Darstellers, das dann aber gepaart mit geradliniger Konsequenz und viel, viel Humor. Dann macht das Arbeiten richtig Spaß.

JH: Was machst Du, wenn Dein Vertrag hier in Köln ausläuft?

Katja Berg: Ich habe zwei Angebote für andere Stücke, aber da ist noch nichts unterschrieben. Man wird sehen.

JH: Kann man Dir vielleicht nicht doch noch eine Neuigkeit aus der Nase kitzeln?

Katja Berg: Ja, im Sommer werde ich heiraten! Yippieee...!

© Jürgen Heimann