Sie befinden sich hier: Blu-ray / DVD / Konzerte / Andrew Lloyd Webber / Masterpiece
Blueray / DVD

Technische Daten:

Andrew Lloyd Webber Masterpiece auf DVD; Regionalcode: 2; Sprachen: Englisch Dolby Digital 2.0; Englisch Dolby Digital 5.1 EX (6.1); Untertitel: keine; Bildschirmformat: 16:9 anamorph; Länge: 135 min + 50 min Backstage und Making Of; Hersteller: VCI

Anzeige
Anzeige


The Music of Andrew Lloyd Webber Masterpiece - Concert live in Bejing auf DVD

Andrew Lloyd Webbers Meisterwerke live aus Peking

Wir schreiben das Jahr 2001 nach Christus. Die ganze Welt kennt die Musicals von Sir Andrew Lloyd Webber. Die ganze Welt? Ein “kleines” Land im Osten, genannt China, hat von den westlichen Theaterstücken der tanzenden Katzen, dunklen Phantomen und alternden Stummfilmdiven noch nie etwas gehört, geschweige denn live auf einer Bühne gesehen. Und in einer Zeit, in der das Musical weltweit so manche Daseinskrise bestehen muss, machten sich die britischen Produzenten auf den langen Weg ins Land der aufgehenden Sonne, um bei den Musical-rückständigen Chinesen einen ganz neuen Markt für die Megaproduktionen aus London zu erobern.

Konzert der Superlative mit Elaine Page und Fei Xiang (Kris Phillips)

In nur 4 Tagen fanden die Proben in der großen Halle des Volkes in der chinesischen Metropole Beijing zu einem Konzertabend mit einem 60-Mann-Orchester, großem Kinderchor, einem exzellenten Musical-Cast aus Sydney und den Stars des Abends, der West End-Legende Elaine Paige und dem chinesischen Plattenstar Fei Xiang (international bekannt als Kris Phillips) statt. Nach aufreibenden 16 Stunden Schichten mit ins Orchester krachenden Scheinwerfern (hatte das Phantom da seine Hände im Spiel?) ging im September 2001 ein Konzert der Superlative reibungslos über die imposante Bühne des militärischen Parlamentsgebäudes mit 32 der wohl besten Meisterstücke aus der Feder des britischen Musicalpapstes:

  • Superstar overture
  • Jesus Christ Superstar
  • I don't know how to love him
  • Any dream will do
  • Evita suite
  • Buenos Aires
  • And the money kept rolling in
  • Don't cry for me Argentina
  • The heart is slow to learn
  • Beautiful game overture
  • Let us love in peace
  • Gethsemane
  • Take that look off your face
  • The jellicle ball
  • Macavity - The mystery cat
  • Memory
  • Aspects of aspects
  • Love changes everything
  • Whistle down the wind
  • Pie Jesu
  • Phantom overture
  • The Phantom Of The Opera
  • Wishing you were somehow here again
  • All I ask of you
  • Masquerade
  • The music of the night
  • Car chase
  • Sunset Boulevard
  • The perfect year
  • As if we never said goodbye
  • No matter what
  • Friends for life - Amigos para siempre

Andrew Lloyd Webber´s persönliche Musiktitelauswahl umfasst nicht nur altbekannte Klassiker von “Joseph” über “Jesus”, “Cats”,  “Phantom” und “Evita”, sondern berücksichtigt auch die seltener erwähnten Stücke “Aspects Of Love” und “Song & Dance” sowie die aktuelleren Produktionen “Sunset Boulevard”, “Whistle Down The Wind” und “The Beautiful Game” und mit “Pie Jesu” aus “Requiem”, dem klassischen “The Heart Is Slow To Learn” aus dem geplatzten “Phantom II” und der Olympia-Hymne “Amigos para siempre” (in chinesischer Version!) wird der vielseitige Bilderbogen geschlossen (eigentlich fehlen nur der “Starlight Express” und “By Jeeves”,doch es musste ja irgendwo der Rotstift angesetzt werden).

Auch wenn beim ersten Joseph-Song der chinesische Star Kris Phillips noch einen Frosch im Hals zu haben scheint und in seinem weißen Anzug wie ein Roland Kaiser-Verschnitt die Showtreppe herabscheitet, hat Mr. Xiang spätestens bei seinem “Gethsemane” kräftig hinter der Bühne gegurgelt, so dass sein Jesus mit atemberaubendem Stimmvolumen alles andere als schlagerhaft durch die Halle des Volkes hallt. Bemerkenswert auch seine Phantom-Interpretationen, bei der er zwischen geflüsterten Passagen und aufwallender Dramatik eine erfrischend neue Variation der Musik der Dunkelheit findet. Und sein Joe Gillis trotzt vor Zynismus und resignierter Unterlegenheit. Eine Gänsehaut-Garantie besitzen alle Songs der sympathischen Dame des Musicals Elaine Paige. Mit glänzendem Einfühlungsvermögen präsentiert sie nicht einfach nur ihre Lieder, nein, Frau Paige schlüpft selbst für diese konzertante Aufführung in die Rollen der Evita, Grizabella und Norma Desmond. Mit schauspielerischer Leichtigkeit zelebriert sie diese Stücke meisterhaft mit dramatischer Eindringlichkeit, die so manche Castaufnahme eines Webber-Musicals nie erreicht; erst wenn der frenetische Applaus des Publikums einsetzt, blinzelt Frau Paige kurz und ist wieder nur der Musicalstar und nicht mehr die engagierte Staatsheldin, die gebeugte Katze oder die verunsicherte Filmdiva.

Australischer Cast mit herausragenden Einzeltalenten

Der restliche australische Cast überrascht angenehm mit herausragenden Einzeltalenten. Besonders einnehmend ist Tony Vincent mit seiner grandiosen Stimme als rockiger Judas oder kritischer Che. Auch die in China durch ihre Pop-Musik bekannte Sandy Lam überzeugt in ihrem Musicaldebüt mit ihrer zarten Stimme als Maria Magdalena aus “Jesus Christ Superstar” oder naives Mädchen aus “Whistle Down The Wind”. Das fulminant aufspielende Orchester, welches als weiterer Hauptakteur des Konzerts direkt auf der Bühne, auf deren Großleinwand neben Live-Bildern des Konzerts die animierten Musicallogos und stimmungsvolle Schattenspiele der Handling projiziert wurden, platziert worden ist, tut ein übriges, um den überaus positiven Gesamteindruck dieses Events abzurunden.

Vorbildliche DVD Ausstattung mit Making-Of, Interviews und Backstage Berichten

Die DVD konnte das Konzert mit stimmungsvollen Bildern in ruhiger, doch trotzdem abwechslungsreicher Bildführung im brillanten 16:9 anamorphem Format festhalten. Der eigentlich nur den modernsten Kinofilmen vorbehaltene 6.1 Dolby Digital (5.1 Ex)-Sound teilt das Orchester wunderbar in einzelne Instrumente auf - besonders in den ausladenden, rein instrumentalen Ouvertüren ein besonderer Genuss. Dank einer sorgfältigen Abmischung werden die Gesangspartien der Hauptdarsteller klar und deutlich (und nicht vom üppigen Orchestersound überlagert) aus dem Center wiedergegeben, während die anderen Boxen dem Chor überlassen werden. Das besondere Bonbon: die Off-Stimme von Hogeye von hinten rechts als Begrüßung von Norma Desmond in der Intro-Sequenz zu “As If We Never Said Goodbye”. Vorbildlich und informativ ist das umfangreiche Making Of und die Backstage-Berichte und Interviews zum Konzert in China. Hier erfahren Sie alles zu den aufreibenden Proben und dem Lampenfieber der großen und kleinen Stars. Folgen Sie den Darstellern auf eine Entdeckungsreise zur Großen Mauer oder hören Sie die ausgelassene Uptempo-Unplugged-Version von “The Music Of The Night” nach dem Konzert in den Umkleidekabinen.

Fazit: Tausendmal gehört, tausendmal is nix passiert - Tausendundeine Interpretation und es hat Zoom gemacht!

© by Stephan Drewianka, Musical-World.de

Anzeige